Feilschen um die Zahl der Opfer

Lässt sich mit Toten Politik machen? Offensichtlich schon. Jüngster Beleg: ein Schreiben des Bundesinnenministeriums an die Linksfraktion. Die wollte – nach einer Reihe tödlicher Gewaltexzesse im Sommer – genau wissen, wie viele Menschen seit der Wiedervereinigung Opfer politisch rechts motivierter Gewalt wurden. Die Antwort auf die Anfrage: 40. Das ist erstaunlich. Würde es doch bedeuten, dass seit 2005 niemand mehr von Neonazis umgebracht wurde. Dumm nur, dass die Realität eine andere Sprache spricht.
Von Jörg Schindler

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Tat ohne Motiv

Sommer 2007: Im brandenburgischen Pritzwalk wird ein Restaurant verwüstet. Die Täter: Mitglieder der extrem rechten Szene. Der Geschädigte: ein tunesischer Wirt. Das Motiv »Fremdenfeindlichkeit» mag das Gericht aber nicht zweifelsfrei erkennen, denn der Wirt hatte nicht alle rassistischen Beschimpfungen verstanden. Von Ella Weber

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»Jeder kann ein Opfer des Rechtsextremismus werden«

»Jeder kann ein Opfer des Rechtsextremismus werden«, sagt Dietmar Viehweger vom »Netzwerk tolerantes Teltow«. Dies beweise eindrucksvoll eine Ausstellung, die vom Netzwerk und vom Verein »Opferperspektive« ab morgen bis zum 19. Dezember im Neuen Rathaus Teltow, Marktplatz 1-3, mit Unterstützung der Stadt Teltow gezeigt wird. Morgen um 19 Uhr findet die Eröffnung statt.

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Tagung: Respekt und Recht

Hakenkreuz-Schmierei an einem Imbiss

Zur politischen und sozialen Unterstützung von Opfern rechter Gewalt. Eine Tagung von Forum Berlin der Friedrich-Ebert-Stiftung, ReachOut und Opferperspektive

3. November 2008, Friedrich-Ebert-Stiftung, Hiroshimastraße 17, 10785 Berlin

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Rechtsextremismus in der Uckermark: »Wir gehen mit dem Thema offensiv um«

Ein 22-Jähriger schlägt einen 17-Jährigen in der Dargersdorfer Straße in Templin bewußtlos, nachdem er von ihm beschimpft und am Kopf verletzt worden ist. So geht es aus dem Polizeibericht hervor. Im Bericht des gemeinnützigen brandenburgischen Vereins Opferperspektive liest sich diese Straftat vom 5. Juni 2007 so: »Vor einem Supermarkt beschimpfte ein stadtbekannter Neonazi einen Mann als ›Jude‹ und verletzte ihn am Kopf.« Von: Ulrike Buchmann

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Das Schweigen brechen

Polnisch-deutsche Kooperation gegen rechte Gewalt: Seit Anfang 2008 untersuchen WissenschaftlerInnen und AktivistInnen aus Warschau, Krakau, Breslau und Berlin das Monitoring rechter Gewalttaten und die Hilfsangebote für Opfer in Polen und Deutschland.

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Reue von rechts

»Ich bin kein Mensch mehr«, sagt Orazio Giamblanco. Ein Skinhead hat ihn vor sechs Jahren zum Krüppel geschlagen. Der hat sich inzwischen von der Szene losgesagt und bittet sein Opfer um Vergebung. Die Geschichte einer schwierigen Annäherung.

Von Frank Jansen, erschienen im Tagesspiegel am 03.12.2002

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Verletzt, verarztet – vergessen?

Wer von Skins und anderen Schlägern rechter Couleur misshandelt wurde, taucht kurz in den Schlagzeilen auf und danach ab in ein Weiterexistieren, das mit dem früheren Leben oft nicht mehr viel gemein hat. Was passiert mit den Opfern, zumeist Ausländer und Linke? Drei Opferbiografien mit Unterschieden und Parallelen.

Von Frank Jansen, erschienen im Tagesspiegel am 06.04.1997

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Gegen den Strom

»Wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir stehen dazu, wie wir sind. Es muss ja auch ein Pendant zur rechten Szene geben. Wir sind einfach nicht so die Naturen, die sagen, wegen der Nazis traue ich mich mit meiner Gesinnung oder meinem Aussehen nicht auf die Straße. Wir müssen ja zeigen, dass es auch anders geht.«

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Viele kleine Schritte

Erfahrungen aus der Arbeit einer Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt in Brandenburg, erschienen in: Bathke/Spindler (Hg.) Neoliberalismus und Rechtsextremismus in Europa. Zusammenhänge – Widersprüche – Gegenstrategien. Berlin 2006

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