Zehn bis 15 teilweise mit Schlagringen bewaffnete Jugendliche drang in
die Bungalows eines Feriendorfes ein, wo sich eine 10. Klasse aus Sachsen aufhielt. Ein 17-Jähriger wurde durch einen Faustschlag im Gesicht verletzt. Die Schüler waren am Tag zuvor schon auf die Gruppe gestoßen, wobei ein ortsansässiger Jugendlicher mehrfach »Sieg Heil« gerufen haben soll. Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige vorläufig fest.
Jüterbog
Zwei Vietnamesen wurden am Bahnhof von vier Rechten beleidigt, woraufhin
sie mit ihren Fahrrädern flohen. Nach einer Verfolgung mit einem Auto
stoppten und attackierten die Rechten, »Sieg Heil!» rufend, die beiden
Männer. Diese konnten erneut fliehen, als die Täter die Sirene der von
Zeugen herbeigerufenen Polizei hörten. Zwei Täter verfolgten die
Vietnamesen und warfen mit Steinen nach ihnen, wobei einer ein Messer in
der Hand hielt. Die anderen Täter fuhren mit dem Auto davon. Das
Fahrzeug wurde von der Polizei festgestellt. Zwei Männer wurden
vorläufig festgenommen. Die Opfer erlitten leichte Verletzungen.
Eisenhüttenstadt
Ein aus dem Libanon stammender Arzt des Krankenhauses Eisenhüttenstadt
wurde am frühen Abend auf der Straße beschimpft und bedroht. Zunächst
stellte sich ein Jugendlicher mit einer Eisenstange dem Mediziner in
den Weg. Dieser konnte dessen Beschimpfungen nicht verstehen. Er
flüchtete, als er fünf bis sechs weitere Jugendliche auf sich zukommen
sah, in eine Gaststätte. Der Inhaber rief die Polizei.
Spremberg
In der Nacht auf Sonntag wurde das Auto einer Spremberger Familie zerstört. Mehrere Täter zerstachen sämtliche Reifen,
schlugen die Heckscheibe ein und traten die Außenspiegel ab. Insgesamt entstand ein Schaden von über 5.000 Euro. Laut Polizei handelt es sich um
einen gezielten Anschlag aus der rechtsextremen Szene.
Frankfurt (Oder)
Am späten Abend wurde ein Studentenclub von etwa 10 bis 15 Rechten angegriffen. Türsteher verhinderten das Eindringen der teilweise vermummten Angreifer. Eine Person, die sich vor dem Club befand,
wurde zusammengeschlagen. Dieselbe Gruppe überfiel wenig später am Hauptbahnhof zwei Personen, die sich in dem Club aufgehalten hatten. Die Polizei nahm sieben Verdächtige fest, von denen einige durch
rechte Staftaten aufgefallen sind.
Neuruppin
Eine Schulklasse aus Berlin-Kreuzberg, die sich auf einer Klassenfahrt befand, wurde von zwei Jugendlichen im Alter von 16 bzw. 17 Jahren mit der Parole »Deutschland den Deutschen – Ausländer raus«
angepöbelt. Außerdem zeigten die beiden jungen Männer den »Hitlergruß«. Die Polizei nahm die beiden Tatverdächtigen vorläufig fest.
Werder (Havel)
Zwei Schwarze und ein Weißer wurden von vier Männern rassistisch beschimpft und geschlagen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Amtsgericht Oranienburg verurteilt rechte Schläger
Gestern verurteilte das Amtsgericht Oranienburg drei Männer wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Nötigung zu Strafen zwischen acht Monaten auf Bewährung und einem Jahr Freiheitsentzug.
mehr...Nauen
Ein aus Ghana stammender Berliner wurde am Abend von drei Männern rassistisch beleidigt, getreten und durch einen Messerstich in die Nierengegend verletzt. Der Betroffene hatte sich in einer Diskothek mit einer Freundin auf Englisch unterhalten. Die Täter sollen daraufhin u.a.
geäußert haben: »Wenn du kein Deutsch sprechen kannst, dann verpiss’dich aus Nauen.« Das Opfer musste in einer Klinik behandelt werden. Die Polizei nahm die Täter vorläufig fest.
Zossen
Drei dem linken Spektrum zugehörende Jugendliche, im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, wurden aus einer Gruppe von 8 Personen heraus geschlagen und getreten. Die Betroffen erlitten leichte Verletzungen und mussten
ambulant behandelt werden. Die Täter werden dem rechten Spektrum zugeordnet. Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige im Alter von 22 und 30 Jahren fest.
Hennigsdorf
Ein 56-jähriger Mann aus Burundi wurde am Samstag auf dem Bahnhofsvorplatz in Hennigsdorf bewusstlos aufgefunden. Die Polizei brachte ihn ins Krankenhaus, wo ein Schädelbruch diagnostiziert wurde. Der schwer verletzte Mann, der in Berlin lebt, gab an, in der S-Bahn zwischen Berlin und Hennigsdorf von vier bis fünf Personen angepöbelt und getreten worden zu sein.
Gorgast
Am frühen Sonntag morgen überfielen etwa 20 Personen, die augenscheinlich der rechten Szene zuzuordnen waren, eine Geburtstagsparty von vier Jugendlichen. Dabei rissen sie eine massive Holztür mitsamt Rahmen aus der Wand und warfen mit Flaschen. Mindestens zwei der Jugendlichen wurden verletzt, einer trug Rippenbrüche davon. Als die Polizei eintraf, hatten die Angreifer das Gelände schon verlassen.
Ludwigsfelde
Ein 30-jähriger Schwarzer wurde am Samstag morgen am Bahnhof von fünf Männern im Alter von 19 bis 24 Jahren rassistisch beschimpft und mit Bier übergossen. Anschließend wurde der Mann aus Sierra Leone daran gehindert, in einen Zug einzusteigen. Nachdem der Zug den Bahnhof verlassen hatte, wurde das Opfer auf die Gleise gestoßen. Anschließend warf einer der Beteiligten eine Bierflasche nach dem Mann. Die Polizei nahm fünf Tatverdächtige fest.
Hoppegarten
Ein Brandenburger indischer Herkunft wurde von drei Männern aus einem offenen Wohnungsfenster heraus als »Bananenfresser« und »Affengesicht« bezeichnet. Als diese auf die Straße kamen, flüchtete der 34-Jährige in sein Auto. Nach Zeitungsangaben soll einer der Angreifer einen Knüppel in der Hand gehalten und ein zweiter ein Messer mit sich geführt haben. Die Männer hätten den Betroffenen zum Aussteigen aufgefordert und dabei gegen das Auto getreten und eine Bierflasche geworfen. Der Angegriffene
konnte per Handy die Polizei verständigen.
Zossen
Eine kleine Gruppe alternative Jugendlicher wird
am Bahnhof von mehreren Rechtsradikalen erst beschimpft und dann gejagt. Die
Jugendlichen konnten jedoch in einem nahe gelegenen Waldgebiet entkommen. Nur
kurze Zeit später tauchte die Gruppe Rechter, die mit Knüppeln und
Schlagstöcken bewaffnet war, vor der Haustür eines der Jugendlichen auf,
skandierten Parolen und bedrohten ihn. Die verständigte Polizei konnte keinen
der Täter erwischen.
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