Die Brandstifter haben ihr Ziel nicht erreicht

Kurz vor dem Brandanschlag am 30. März 2005 war die Kameradschaft Freicorps vor dem Brandenburgischen Oberlandesgericht verurteilt worden. Die zwölf Angeklagten hatten mit einer Serie von zehn Brandanschlägen auf Imbisse versucht, MigrantInnen die Existenzgrundlage zu nehmen, um sie aus dem Havelland zu vertreiben. Der Rheinsberger Brandanschlag erhielt deshalb eine überregionale symbolische Bedeutung.

Der Bürgermeister verurteilte den Anschlag in scharfen Worten. Er bat Mehmet Çimendağ in einem offenen Brief, Rheinsberg nicht den Rücken zu kehren, und sagte jede Unterstützung zu. Die Stadt, Rheinsberger BürgerInnen und die Opferperspektive sammelten insgesamt 16.803 Euro, wovon 6.853 Euro von SpenderInnen der Opferperspektive beigesteuert wurden. Das Innenministerium und der Weiße Ring sagten weitere Hilfe zu. Das überzeugte Mehmet Çimendağ, sich nicht vertreiben zu lassen und einen Neuanfang zu wagen. Am 12. Dezember wurde der Imbiss nach harten Monaten für die Familie Çimendağ schließlich wieder eröffnet.

Die TäterInnen konnten leider nicht gefasst werden. Das Ermittlungsverfahren musste eingestellt werden. Sie haben ihr Ziel, die Vertreibung einer ausländischen Familie, nicht erreicht. Die Unsicherheit aber bleibt. In der Nacht vor der Eröffnung wurde der Imbiss erneut durch Unbekannte demoliert und die Leuchtreklame zerstört.

Wir danken allen, die der Familie Çimendağ geholfen und so ein Zeichen der Solidarität gegen rassistische Gewalt gesetzt haben.

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