Eine 57-jährige Frau schlägt auf einer öffentlichen Straße einer jungen Frau aus Somalia unvermittelt in den Bauch, drückt eine Zigarette an ihr aus und versucht der Frau das Kopftuch herunterzureißen. Der Betroffene gelingt es, den Angriff abzuwehren.
Rathenow
Hennigsdorf
Als am frühen Morgen zwei nicht-weiße Sicherheitsmitarbeiter in der S-Bahn eine dreiköpfige Gruppe darum bitten, ihre beschuhten Füße von den Sitzen zu nehmen, beleidigt sie ein Mann aus der Gruppe rassistisch. Als sich die verbalen Attacken beim Aussteigen am S-Bahnhof Hennigsdorf fortsetzen, wird der Mann durch die beiden Mitarbeiter bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Als die Polizei vor Ort ist und die Mitarbeiter den Mann loslassen, versucht dieser, ihnen mit einem Sprung ins Gesicht zu treten.
Oranienburg
Schüler*innen einer Klasse, die im Gästehaus der Gedenkstätte Sachsenhausen untergebracht ist, werden von Oranienburger Jugendlichen vor dem Haus beschimpft. Anschließend greifen die Oranienburger Jugendlichen weitere Schüler*innen außerhalb des Hauses an. Hierbei werden ein 15-jähriger und ein 16-jähriger Jugendlicher mit irakischer Herkunft sowie eine 51-jährige Deutsche verletzt. Die Polizei ermittelt wegen besonders schwerem Landfriedensbruch. Mindestens einer der Täter ist als Teil der rechten Szene bekannt.
Prenzlau
Drei Angreifende rufen rassistische Parolen und setzen anschließend einen Gegenstand in Brand. Ein 28-Jähriger aus Deutschland ist davon betroffen.
Eberswalde
Im Umfeld des Eberswalder Hauptbahnhofes beleidigt ein Täter zwei Jugendliche deutscher Herkunft rassistisch. Anschließend greift er die zwei jungen Männer auch körperlich an.
Döbern
Der Bürgermeister von Döbern besucht den örtlichen Jugendclub, um sich dort mit den Jugendlichen auszutauschen, die die Einrichtung nutzen. Ein Rechter, der nicht zu den Nutzer*innen gehört, beginnt im Laufe des Gesprächs den Bürgermeister zu beleidigen. Inhalt der Beleidigungen sind politische Diffamierungen gegen Linke. Der Bürgermeister sucht daraufhin das Gespräch mit dem Rechten vor der Einrichtung. Dort bedrängt der Rechte ihn, reißt ihn zu Boden und tritt auf ihn ein.
Hennigsdorf
In einem Einkaufszentrum am Postplatz beleidigt ein 29-jähriger Mann zwei Menschen afghanischer Herkunft rassistisch und stört die Betroffenen bei der Bezahlung an der Kasse. Als sie das Einkaufszentrum verlassen, zückt der Angreifer ein Messer und verletzt die beiden Betroffenen leicht. Die Betroffenen setzen sich dagegen zur Wehr, ergreifen das zu Boden gefallene Messer und verhindern durch das Eingreifen weitere mögliche Angriffe.
Rangsdorf
Am späten Nachmittag läuft eine aus Syrien geflüchtete Schülerin die Hauptstraße entlang. Einige Meter entfernt stehen ein junger Mann und zwei junge Frauen, die sich offenkundig über sie lustig machen. Die Schülerin versucht dies zu ignorieren, doch der Mann schubst sie von hinten so stark, dass sie auf den Gehweg fällt. Wiederholt hindert er sie am Aufstehen, indem er mit seinem Fuß ihren Kopf zurück auf den Boden drückt. Als der Schülerin dennoch das Aufstehen gelingt, reißt er ihr das Kopftuch herunter und wirft es auf den Boden. Der Angriff wird von rassistischen und antimuslimischen Parolen begleitet. Vorbeilaufende Passant*innen greifen nicht ein. Erst als sich der Angreifer vom Tatort entfernt, hilft eine Passantin der Betroffenen und begleitet sie zum Arzt.
Wittenberge
Ein Angreifender beschimpft einen jungen Mann syrischer Herkunft rassistisch und greift ihn körperlich an.
Lübben
Der Täter ruft rechte verherrlichende Parolen und greift einen Erwachsenen deutscher Herkunft an.
Lübben
Ein Mann greift zwei Jugendliche afghanischer Herkunft aus rassistischem Motiv an und verletzt sie.
Werder (Havel)
Ein 27-jähriger Mann beleidigt bei der Werderaner Kneipennacht einen 53-jährigen Mann und dessen 52-jährigen Begleiter homophob und greift die beiden anschließend körperlich an. Der 53-Jährige wird durch den Angriff am Knie verletzt.
Schwedt/Oder
Zwei Angreifende beleidigen drei Jugendliche aus Polen rassistisch und greifen sie am Platz der Befreiung an.
Hennigsdorf
Ein Angreifer beschimpft ein 11-jähriges Kind antisemitisch und greift es anschließend körperlich an.
Bernau bei Berlin
Am frühen Abend beschimpft ein deutscher Mann am Bahnhofsvorplatz eine Gruppe aus Eritrea rassistisch und greift anschließend zwei Betroffene aus der Gruppe körperlich an.
Hennigsdorf
Ein Angreifer beschimpft einen 13-Jährigen antisemitisch und greift den Betroffenen anschließend körperlich an.
2018: Rechte Gewalt ist Normalität in Brandenburg
Für das Jahr 2018 hat die Beratungsstelle Opferperspektive 174 rechte Gewalttaten im Land Brandenburg verzeichnet. Damit verbleibt die Zahl der…
mehr...Eberswalde
Am späten Nachmittag stößt ein deutscher Mann im Hausflur seinen aus Syrien geflüchteten Nachbarn die Treppe hinunter, als dieser vom Inlineskaten nach Hause kommt. Der Betroffene verlässt aus Angst unter Schmerzen den Hausflur. Wenig später versucht er ein weiteres mal am Angreifer vorbei in seine Wohnung zu gelangen. Hierbei beschimpft der ihn rassistisch und versucht ihn die Treppe hinunter zu zerren. Der Betroffene flüchtet sich in seine Wohnung und auch der Täter verschafft sich Zutritt zu der Wohnung gegen den Willen des Betroffenen. Daraufhin rettet sich der Betroffene auf seinen Balkon und ruft laut um Hilfe. Da es dem Angreifer nicht gelingt, die Balkontür zu öffnen, verlässt er nach weiteren Verhöhnungen die Wohnung. Der Betroffene alarmiert die Polizei und begibt sich später aufgrund seiner
Verletzungen in ambulante ärztliche Behandlung.
Potsdam
Eine Politikerin der Partei DIE LINKE erhält in Reaktion auf einen Artikel über den Anstieg rechtsextremer Aktivitäten in Brandenburg, dessen Grundlage ihre regelmäßige Kleine Anfrage im Landtag Brandenburg bildet, zum wiederholten Male eine E-Mail, in welcher ihr und ihrer Familie unter Anspielung auf die Vernichtungspraxis der Nationalsozialisten mit dem Tode gedroht wird.
Pritzwalk
Ein Täter greift einen jungen Mann syrischer Herkunft aus rassistischen Motiven mit einem Gegenstand an.
Cottbus
Ein Geflüchteter aus Syrien wird beim Verlassen eines Supermarktes in Neu-Schmellwitz von einem Rechten beleidigt und geschlagen. Obwohl ein Mitarbeiter des Geschäftes auf den Angriff aufmerksam wird und zu der Situation hinzukommt, lässt der Angreifer nicht ab, schubst den Betroffenen in der Folge und tritt ihm in den Rücken. Der Angreifer gehört zu einer Gruppe, die bereits in der Vergangenheit durch rassistische Pöbeleien und Attacken in Neu-Schmellwitz in Erscheinung
getreten ist.
Neuruppin
Gegen 22:10 Uhr verlassen drei Männer im Alter von 41, 27 und 26 Jahren ein Lokal in der Karl-Marx-Straße. Vor der Tür werden sie von einem 23-Jährigem rassistisch beleidigt und angepöbelt. Als die drei Personen versuchen sich der Situation zu entziehen, bedroht der Täter sie und wird handgreiflich. Während der anschließenden polizeilichen Maßnahme, wehrt sich der Täter massiv und wird weiterführend wegen selbstverletzendem Verhalten durch einen Krankenwagen in eine geschlossene Station gebracht.
Bernau bei Berlin
Am Nachmittag beleidigen zwei Männer in der Regionalbahn einen Mann tschetschenischer Herkunft rassistisch und versuchen, ihm unter Androhung von Gewalt sein Bahnticket abzunehmen, was der Betroffene jedoch verhindern kann. Als er am Bahnhof Bernau den Zug verlässt, folgen ihm die Männer und versuchen, ihn auch körperlich anzugreifen, wogegen der Betroffene sich jedoch erneut zur Wehr setzen kann.
Eberswalde
Rund 100 Menschen beteiligen sich an einer Kundgebung des rechten, afd-nahen Bündnisses “Heimatliebe Brandenburg”. Während der Abreise schlägt ein Teilnehmer der Kundgebung einem Gegendemonstranten ins Gesicht.
Brandenburg an der Havel
Ein Täter beleidigt einen jungen Mann syrischer Herkunft zunächst rassistisch und greift ihn anschließend körperlich an.
Templin
Ein Rechter skandiert gegenüber einem Mann deutscher Herkunft, welchen er als politisch links einordnet, den sogenannten „Hitlergruß“ und greift ihn anschließend körperlich an.
Prenzlau
In der Nähe des Bahnhofs beleidigt ein Täter einen Mann türkischer Herkunft rassistisch und greift ihn anschließend körperlich an.
Potsdam
Wegen einer Bombendrohung wird das Potsdamer Landgericht geräumt. Auslösend ist eine Drohmail mit NS-Bezug. Bereits seit Dezember 2018 waren unter dem Absender “NationalSozialistische Offensive” bundesweit Mails an Mitglieder des Bundestages, Gerichte, Polizeidienststellen, Behörden, Einkaufszentren, politische Initiativen und Medien verschickt worden. Auch in Brandenburg waren weitere Empfänger*innen betroffen.
Wittenberge
Ein Rechter greift in der Lenzener Straße eine junge Frau litauischer Herkunft aus rassistischen Motiven körperlich an.
Brandenburg an der Havel
Drei Rechte beleidigen einen Geflüchteten aus Kamerun rassistisch, als dieser an ihnen vorbei geht. Einer der Angreifenden tritt ihm im Vorbeigehen mit dem Fuß.