Rehfelde

Beim Verlassen des lokalen Jugendclubs wird ein Jugendlicher mit linkem Outfit von einem Rechtsextremen angepöbelt und gegen das Schienbein getreten. Dann wurde er mit dem Auto verfolgt; zwei Männer stiegen aus, packten und schüttelten ihn, einer spuckte ihm ins Gesicht.

Finsterwalde

Eine Wohngemeinschaft links orientierter Jugendlicher wurde von 20 rechten Schlägern überfallen. Die Rechten zerschlugen die Fensterscheiben und zertrümmerten die komplette Wohnungseinrichtung. Zwei der Mieter im Alter von 18 und 22 Jahren konnten sich in einem Zimmer verbarrikadieren und per Handy die Polizei alarmieren.

Eberswalde

Ein 13-Jähriger schlug einem Gehörlosen mit der Faust ins Gesicht und auf den Rücken. Die 17-jährige Begleiterin des Schlägers rief dazu »Heil Hitler«, ein weiterer Jugendlicher schaute zu. Das Opfer musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die Täter sind wieder auf freiem Fuß. »Der Dreizehnjährige ist nicht strafmündig und wurde seinen Eltern übergeben, gegen die beiden anderen besteht kein dringender Tatverdacht«, so die Staatsanwaltschaft in Frankfurt Oder).

Angermünde

Auf dem Oktoberfest wurden 10 nicht-rechte junge Leute von einer großen Gruppe Neonazis angegriffen. Mindestens fünf von ihnen erlitten zum Teil schwere Verletzungen, die auch im Krankenhaus behandelt werden mussten. Nach dem Angriff im Bierzelt wurden sie an der Kreuzung am Schwedter Tor erneut gejagt, geschlagen und getreten.

Potsdam

Ein 20-jähriger Deutscher wurde von einer Gruppe von etwa 20 Skinheads zusammengeschlagen. Das dunkelhäutige Opfer war als »Nigger« und »Afro« beschimpft worden. Als er erwiderte: »Ich bin Deutscher« antwortete der Neonazi: »Ich habe einen Ruf zu verlieren«. Dann fielen die Skins über ihn her, traten und prügelten ihn. Der junge Mann musste mit Schädeltrauma und Prellungen ins Krankenhaus.

Klosterfelde

Ein kurdischer Imbiss-Besitzer wurde bereits mehrfach von rechtsextremen Jugendlichen bedroht. Ein 15-Jähriger forderte ihn auf, eine Anzeige gegen ihn und andere wegen Bedrohung, Sachbeschädigung und Beleidigung zurückzunehmen. Sonst werde »ein Molotowcocktail durch die Scheibe« fliegen, drohte er an.

Prenzlau

Eine Frau aus Afghanistan und ihre beiden Kinder wurden von zwei 17-jährigen Deutschen angegriffen. Die Jugendlichen drückten den Kopf der elfjährigen Tochter mehrmals gegen eine Mauer. Zudem schlugen sie dem Kind in den Magen und gegen den Kopf und würgten es. Das Mädchen wurde leicht verletzt. Die Jugendlichen beschimpften außerdem die 46-jährige Frau und die Kinder mit ausländerfeindlichen Parolen.

Oranienburg

Zwei Vietnamesen im Alter von 24 und 28 Jahren wurden von zwei deutschen Jugendlichen beraubt und zusammengeschlagen, nachdem sie sich geweigert hatten, Zigaretten herauszugeben. Die Opfer mussten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Cottbus

Auf ein Jugendzentrum, das vom Verein für ein multikulturelles Europa e.V. betrieben wird, wurde von etwa zehn offenbar Rechtsextremen ein Brandanschlag verübt. Die Angreifer warfen zwei Brandsätze in Richtung des Gebäudes, riefen »Sieg Heil«, zeigten den Hitlergruß und zogen sich dann zurück. Das entstandene Feuer konnte von den im Haus Anwesenden gelöscht werden.

Rathenow

Ein britischer Journalist chinesischer Herkunft und drei afrikanische Begleiter wurden von einem rechtsextremen Skinhead rassistisch angepöbelt und mit einem Pflasterstein bedroht. Der Journalist wurde dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Während der Skinhead weiter herumgrölte, versuchten zwei Polizistinnen mit Gewalt, den Fotoapparat des Journalisten zu beschlagnahmen, ihn festzunehmen und am Telefonieren zu hindern.

Eisenhüttenstadt

Auf die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber wurde ein Anschlag verübt. Gegen Mitternacht wurde durch ein geöffnetes Fenster eine Nebelgranate in den Wohnraum einer kolumbianischen Familie geworfen. Dabei wurden die Zimmertür angekohlt und die Wände teilweise geschwärzt. Sieben Menschen erlitten durch den Rauch Augenreizungen. Sie wurden in das Krankenhaus gebracht und nach ambulanter Behandlung wieder entlassen.

Blankenfelde-Mahlow

Ein 28-jähriger Angolaner, der bei der Deutschen Bahn AG als Reinigungskraft arbeitet, wurde um 4 Uhr nachts am S-Bahnhof Mahlow von sieben rechten Jugendlichen mit den Worten »Du hast keinen Platz in Deutschland« beschimpft. Danach schlug ihn einer der Täter mit der Faust auf den Kopf und trat ihn gegen Arme und Beine. Sechs andere, darunter ein Mädchen, standen dabei und beschimpften ihn. Dieser wehrte sich, wobei ihm ein Ring aus dem Ohr gerissen wurde. Danach konnte er flüchten und sich verstecken, bis die Täter mit der S-Bahn abgefahren waren. Kurze Zeit später wurde er in Blankenfelde von zwei der rechten Jugendlichen erneut angegriffen.

Teltow

Ein Schwarzer Deutscher und sein Begleiter wurden in einer Diskothek von mehreren jugendlichen Gästen mit dem »N-Wort« beleidigt und mit »Heil Hitler« begrüßt. Anschließend wurden die beiden Freunde vor der Tür von Besuchern und Türstehern vor den Augen von fünf Streifenpolizisten beleidigt, bedroht und festgehalten.

Spremberg

Auf dem Heimatfest wurden zwei Aussiedler von einer Gruppe Rechtsextremer mit den Worten »Geh doch zurück nach Russland« angepöbelt. Nachdem der Wachschutz die beiden Aussiedler des Ortes verwiesen hatte, wurden sie auf dem Nachhauseweg von etwa sieben Rechtextremisten verfolgt, geschlagen und getreten. Einer der beiden Männer wurde zu Boden gerissen, er erlitt Verletzungen am Oberkörper und am Kopf. Beiden Männern wurden Prellungen im Gesicht zugefügt.

Wildenbruch

An einer Badestelle des Seddiner Sees wurden zwei US-Amerikaner und deren Berliner Bekannte von mehreren Jugendlichen beschimpft. Die drei hatten sich in englischer Sprache unterhalten. Daraufhin wurden sie von den Jugendlichen mit Rufen wie «Ausländer raus» und «Deutschland den Deutschen» angepöbelt, zudem wurden ihnen Schläge angedroht.