Die Opferperspektive verzeichnet für 2024 insgesamt 273 rechte, rassistische und antisemitische Gewalttaten, von denen mindestens 416 Personen unmittelbar betroffen waren.…
mehr...Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt in Brandenburg 2024

Die Opferperspektive verzeichnet für 2024 insgesamt 273 rechte, rassistische und antisemitische Gewalttaten, von denen mindestens 416 Personen unmittelbar betroffen waren.…
mehr...In einem Supermarkt in der Innenstadt bedrohen bis zu 15 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren einen schwulen Mann an einem Pfandautomaten. Der Betroffene ist durch einen Regenbogenanhänger als der LGBTIQ*-Community zugehörig erkennbar. Neben homofeindlichen Beleidigungen fällt auch der Satz: “Der rosa Winkel kommt auch wieder und du wirst ihn tragen.” Einer der Jugendlichen aus der Gruppe kommt auf den Betroffenen zu, scheinbar um ihn auch körperlich anzugreifen, wird aber durch eine weitere weibliche Person aus der Gruppe zurückgehalten. Obwohl es viele Zeug*innen gibt, greift niemand ein oder erhebt Widerspruch.
In der Nacht von Freitag auf Samstag greift eine Gruppe von vermummten Personen das Hausprojekt Zelle79 in Cottbus an. Die Täter*innen brüllen rechte Parolen und werfen Pflastersteine von bis zu 10 cm Kantenlänge gegen die Hausfassade. Dabei zerstören sie den Briefkasten, beschmieren einen Fensterladen und beschädigen Rollos und das großflächige Graffiti-Kunstwerk an der Hausfassade. Ein Fenster am Nachbargebäude wird eingeschmissen. Die Täter*innen entkommen unerkannt.
Wenige Stunden später tauchen erneut mehrere vermummte Angreifer:innen auf, bewerfen die Fassade ein weiteres mal und verschwinden wieder unerkannt.
Die Opferperspektive, das Aktionsbündnis Brandenburg und das Netzwerk Tolerantes Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf (NTTKS) verurteilen den feigen Angriff auf die Gemeinschaftsunterkunft Stahnsdorf in…
mehr...Eine Gruppe jugendlicher Personen ruft zunächst rechtsextreme und neonazistische Parolen. Wenig später versucht sich die Gruppe gewaltsam Zugang zum Übergangswohnheim für Geflüchtete zu verschaffen und zerstört eine Eingangstür und mehrere Scheiben.
Ein Bewohner des Heimes meldete dem Wachschutz eine Ruhestörung. Zwei Wachschützer, die das Gelände absuchen, entdecken an der Bushaltestelle vor dem Gebäude eine Gruppe junger Männer und sprechen sie an. Daraufhin wird ein Waschschützer aus der Gruppe heraus angegriffen und verletzt und muss im Krankenhaus behandelt werden.
Die Polizei nimmt drei Tatverdächtige fest.
Mehrere Unbekannte observieren zunächst aus dem Auto den Jugendklub Jamm in Senftenberg. Wenig später nähert sich eine Gruppe von rund 35 vermummten Personen dem Jamm, sie rufen rechte Parolen und werfen Steine gegen den Jugendklub.
Dem Team des Jamm e.V. gelingt es, den Angriff abzuwehren und die Besucher:innen im Gebäude in Sicherheit zu bringen und die Polizei zu verständigen. Verletzt wird niemand.
Die Polizei leitet Fahndungsmaßnahmen ein, doch es werden keine tatverdächtigen Personen mehr festgestellt.
Zwei Männer mustern nachts im Bus auffällig einen Studenten aus einem westafrikanischen Land und reden vermutlich abfällig über ihn. Als dieser aussteigt, folgen sie ihm durch mehrere Straßen, so dass er seine Schritte beschleunigt, um ihnen zu entkommen. Die Täter rufen mutmaßlich rassistische Beleidigungen, die der englischsprachige Betroffene nicht versteht. Sie vermummen sich und werfen mit einer Glasflasche nach dem Studenten, die ihr Ziel knapp verfehlt. Der Betroffene kann sich in ein Wohnhaus flüchten, vor den Tätern verstecken und die Polizei alarmieren.
Nach dem Ende einer antifaschistischen Demonstration unter dem Motto “Kein Falkensee der AfD” versammeln sich ca. 15 jungen Neonazis und schüchtern durch ihr Auftreten die abreisenden Teilnehmenden der Demonstration ein.
Aus der Gruppe der vermummten Neonazis wird eine Glasflasche auf die abreisenden Demonstrant*innen geworfen, die diese nur knapp verfehlt und auf dem Gehweg zersplittert.
Trotz mehrmaliger Aufforderung schreitet die Polizei nicht ein und die Neonazis können unbehelligt flüchten.
Nach dem Ende der Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung von Auschwitz räumen Teilnehmende Stühle und Veranstaltungstechnik zusammen. Laut Presseberichten und Auskunft von Teilnehmer:innen seien vier Personen, darunter drei Vertreter:innen der lokalen AfD-Fraktion, vor Ort geblieben. Einer der drei Stadtverordneten sei auf einen jungen Antifaschisten zugegangen und habe ihn zu einer Prügelei aufgefordert sowie geschubst. Als dieser nicht auf die Provokationen eingegangen sei, habe er ein Klappmesser gezogen. Die bedrohten Antifaschist:innen seien in das angrenzende Seniorenheim geflüchtet und hätten von dort die Polizei alarmiert. Bereits während der Gedenkveranstaltung sei es mehrfach zu Störungen u.a. aus dem Kreis der AFD-Stadtverordneten gekommen.
Zwei Rechte bedrohen aus ihrem Auto heraus an der Sandower Brücke eine Person, die zuvor einen rechten Sticker von einem Straßenschild entfernt hatte. Die Rechten versuchen, die Person mit dem Handy zu fotografieren, und verfolgen sie.
Die betroffene Person kann mit ihrem Fahrrad in eine nahe gelegene Parkanlage flüchten und sich so der Situation entziehen.
Ein 22-jähriger greift einen 48-jährigen Mann körperlich an und versucht ihn zum Boden zu stoßen, weil er ihn für einen “Linken” hält.
Drei junge Neonazis im Alter von 16 bis 18 Jahren passen zwei Jugendliche auf dem Nachhauseweg von einem Jugendklub ab. Die Angreifer bedrohen die Betroffenen, beleidigen sie als “Zecken” und schlagen auf sie ein. Auch als die Betroffenen am Boden liegen, lassen die Angreifer nicht von ihnen ab.
Drei rechte Jugendliche beleidigen einen 15-Jährigen syrischer Herkunft rassistisch und schlagen und treten auf ihn ein. Dabei äußern sie, dass Hitler noch am Leben sei.
Mehrere Angreifer beleidigen die Mitarbeiterin eines Schnellimbisses rassistisch und schlagen ihr eine Kühlschranktür gegen den Bauch.
Zwei junge Neonazis sprechen einen Studierenden vor einem linken Hausprojekt an, weil dieser Sticker der extrem rechten Partei „Der III. Weg“ von der Haustür entfernt hatte. Sie fordern ihn auf, die Sticker wieder anzubringen, was aber nicht möglich ist.
Danach bedrängen Sie den Studierenden und fragen, ob er in dem Hausprojekt wohnt.
Sie hindern ihn daran, mit seinem Fahrrad zu fliehen.
Einer der Neonazis bedroht den Betroffenen mit einer Glasflasche, danach schlagen beide Angreifer mit den Fäusten auf ihn ein und versuchen, ihm seinen Rucksack zu rauben. Anschließend flüchten sie vom Tatort.
Der Angegriffene erleidet mehrere Gesichtsverletzungen, die ambulant im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Zwei Männer und eine Frau, zwischen 30 und 60 Jahren alt, äußern sich abfällig über die 31-jährige Betroffene lybischer Nationalität, und sagen sie würden arbeiten gehen um die Wohnung der Betroffenen zu bezahlen. Die Täterin versucht der Betroffenen das Kopftuch vom Kopf zu reißen und schlägt ihr mehrfach gegen den Arm.
Bei einem zufälligen Aufeinandertreffen schlägt der 22-jährige Täter auf den 43-jährigen Betroffenen albanischer Staatsangehörigkeit ein, bedroht ihn und beleidigt ihn rassistisch.
Der 57-jährige Täter beleidigt die 34-jährige Betroffene deutscher Nationalität rassistisch und schubst sie.
In der Nacht versuchen 10 vermummte Personen, in den Jugendclub “Erebos” einzudringen, während dort eine Tanzveranstaltung stattfindet. Sie schlagen sämtliche Scheiben des Büros des Clubs ein und verwüsten den Außenbereich.
Ein unbekannter Täter beleidigt den 21-jährigen Betroffenen syrischer Staatsangehörigkeit rassistisch, bedroht ihn und greift ihn körperlich an.
Zwei Täter im Alter von 17 und 20 Jahren greifen den 34-jährigen Betroffenen deutscher Nationalität zusammen körperlich an, weil sie ihn als politischen Gegner wahrnehmen.
Eine 44-jährige Frau deutscher Staatsangehörigkeit wird aus einem rechten Motiv bedroht.
Der 53-jährige Täter beleidigt den 65-jährigen Betroffenen polnischer Nationalität rassistisch und schlägt anschließend auf ihn ein.
Die 59-jährige Täterin beleidigt eine Familie rassistisch und greift sie mit einem Einkaufswagen und einem Regenschirm körperlich an. Die betroffene Familie besteht aus einem 3 Jahre alten Jungen, einem 5 und einem 12 Jahre alten Mädchen sowie einer 38 Jahre alten Frau.
Drei junge Männer im Alter von 21, 24 und 25 Jahren deutscher Staatsangehörigkeit werden aus einem rechten Motiv bedroht.
An einem Fußballplatz schlägt ein 16-jähriger Jugendlicher einen 17-Jährigen bulgarischer Staatsangehörigkeit, tritt ihn und beleidigt ihn rassistisch, um ihn vom Fußballplatz zu vertreiben.
Ein 17-jähriger Jugendlicher bulgarischer Staatsangehörigkeit wird aus einem rechten Motiv bedroht.
Der 34-jährige Täter beleidigt den 26 Jahre alten Betroffenen ägyptischer Staatsangehörigkeit rassistisch und versucht ihn in den See zu schubsen.
Im Anschluss an den CSD in Oranienburg bedroht eine Gruppe Rechter zwei Personen des Ordner*innenteams und 2 weitere CSD-Teilnehmer*innen. Als diese sich in einem Imbiss befinden, parken mehrere Autos davor, einige der Rechten verlassen ihre Autos und positionieren sich vor dem Eingang. Sie schaffen auf diese Weise eine bedrohliche Situation, in der die vier Personen sich nicht mehr trauen, den Imbiss wieder zu verlassen und die Polizei verständigen.
Abends bepöbeln und bedrohen Rechte die Gäste einer inoffiziellen After-Party der Linksjugend Solid auf der Straße vor dem Veranstaltungsort. Sie schubsen einen Gast aus dem Weg. Zwei unbekannte Täter greifen in der Innenstadt nachts um vier Uhr einen der Teilnehmer auf dem Heimweg an. Sie stoßen den Betroffenen vom Fahrrad und schlagen ihn bewusstlos. Der Betroffene muss aufgrund seiner Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden.
Im Vorfeld des CSD Oranienburg riefen extrem rechte Jugendgruppen, wie die sog. “Deutsche Jugend voran” sowie “Jung und Stark” zum Gegenprotest und zum Stören des CSDs auf. Am Bahnhof versammeln sich schließlich 40 extreme Rechte. Diese beleidigen Anreisende zum CSD auf ihrem Weg zur Versammlung. Kurzfristig genehmigt die Polizei den Nazis, mit 100m Abstand hinter dem CSD-Demonstrationszug herzulaufen und gibt ihnen so Gelegenheit, das rechte Bedrohungsszenario noch weiter zu verstärken. Bei der Abreise werden CSD-Teilnehmende im Umfeld des Bahnhofs von Rechten angepöbelt und verfolgt.
In der Innenstadt beleidigt ein unbekannter Täter aus einer Gruppe heraus den 17-jährigen Betroffenen afghanischer Staatsangehörigkeit rassistisch. Anschließend schlägt er dem Jugendlichen gegen den Kopf, weswegen der Betroffene medizinisch behandelt werden musste.