Ein linksalternativer Jugendlicher wurde von einem Rechtsextremen ins Gesicht geschlagen.
Premnitz
Rathenow
Ein britischer Journalist chinesischer Herkunft und drei afrikanische Begleiter wurden von einem rechtsextremen Skinhead rassistisch angepöbelt und mit einem Pflasterstein bedroht. Der Journalist wurde dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Während der Skinhead weiter herumgrölte, versuchten zwei Polizistinnen mit Gewalt, den Fotoapparat des Journalisten zu beschlagnahmen, ihn festzunehmen und am Telefonieren zu hindern.
Strausberg
In der Nähe des Bahnhofs Strausberg-Vorstadt wurde eine junge Frau mit linksalternativem Äußeren von einem Rechtsextremen verfolgt und an beiden Armen gepackt. Die junge Frau wehrte sich erfolgreich und konnte entkommen.
Kyritz
Zwei 18 und 27 Jahre alte Deutsche demolierten einen Dönerimbiss. Sie rissen Preisschilder ab und warfen Stehtische in den Stand. Als der Inhaber sie zur Rede stellte, beleidigten sie ihn »in übler volksverhetzender Art«, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Eisenhüttenstadt
Auf die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber wurde ein Anschlag verübt. Gegen Mitternacht wurde durch ein geöffnetes Fenster eine Nebelgranate in den Wohnraum einer kolumbianischen Familie geworfen. Dabei wurden die Zimmertür angekohlt und die Wände teilweise geschwärzt. Sieben Menschen erlitten durch den Rauch Augenreizungen. Sie wurden in das Krankenhaus gebracht und nach ambulanter Behandlung wieder entlassen.
Blankenfelde-Mahlow
Ein 28-jähriger Angolaner, der bei der Deutschen Bahn AG als Reinigungskraft arbeitet, wurde um 4 Uhr nachts am S-Bahnhof Mahlow von sieben rechten Jugendlichen mit den Worten »Du hast keinen Platz in Deutschland« beschimpft. Danach schlug ihn einer der Täter mit der Faust auf den Kopf und trat ihn gegen Arme und Beine. Sechs andere, darunter ein Mädchen, standen dabei und beschimpften ihn. Dieser wehrte sich, wobei ihm ein Ring aus dem Ohr gerissen wurde. Danach konnte er flüchten und sich verstecken, bis die Täter mit der S-Bahn abgefahren waren. Kurze Zeit später wurde er in Blankenfelde von zwei der rechten Jugendlichen erneut angegriffen.
Teltow
Ein Schwarzer Deutscher und sein Begleiter wurden in einer Diskothek von mehreren jugendlichen Gästen mit dem »N-Wort« beleidigt und mit »Heil Hitler« begrüßt. Anschließend wurden die beiden Freunde vor der Tür von Besuchern und Türstehern vor den Augen von fünf Streifenpolizisten beleidigt, bedroht und festgehalten.
Nichts ist, wie es vorher war. Interview mit Khaled Bensaha
Khaled Bensaha ist eines der beiden überlebenden Opfer der »Hetzjagd von Guben«. Wie Farid Guendoul stammt er aus Algerien, in Guben lebte er im Heim von Ende August 1997 bis zu jener Nacht zum 13. Februar 1999. Er lief in eine andere Richtung als Farid Guendoul und Issaka Kaba, bis ihn die Verfolger einholten und ohnmächtig schlugen. Erst am nächsten Morgen erfuhr er zufällig vom Tod seines Freundes.
mehr...Spremberg
Auf dem Heimatfest wurden zwei Aussiedler von einer Gruppe Rechtsextremer mit den Worten »Geh doch zurück nach Russland« angepöbelt. Nachdem der Wachschutz die beiden Aussiedler des Ortes verwiesen hatte, wurden sie auf dem Nachhauseweg von etwa sieben Rechtextremisten verfolgt, geschlagen und getreten. Einer der beiden Männer wurde zu Boden gerissen, er erlitt Verletzungen am Oberkörper und am Kopf. Beiden Männern wurden Prellungen im Gesicht zugefügt.
Wildenbruch
An einer Badestelle des Seddiner Sees wurden zwei US-Amerikaner und deren Berliner Bekannte von mehreren Jugendlichen beschimpft. Die drei hatten sich in englischer Sprache unterhalten. Daraufhin wurden sie von den Jugendlichen mit Rufen wie «Ausländer raus» und «Deutschland den Deutschen» angepöbelt, zudem wurden ihnen Schläge angedroht.
Guben
Auf einem Dorffest in Reichenbach wurde ein 15-jähriger Skater von einer etwa 10-köpfigen Gruppe rechtsextremer Jugendlicher beschimpft und geschlagen.
Eberswalde
Zwei Mitarbeiter eines türkischen Imbissstandes wurden von drei Deutschen im Alter von 34 bis 43 Jahren rassistisch beleidigt und gewürgt.
Potsdam
Eine Koreanerin mit dänischer Staatsbürgerschaft wurde am Vorplatz des Hauptbahnhofs von Jugendlichen als »Reisfresserin« beschimpft und bedroht.
»Wir sind Gefangene auf unbestimmte Zeit«
Antwortschreiben von Rathenower Flüchtlingen an den Deutschen Bundestag (Petitionsausschuss)
mehr...Zug Wien-Hamburg
Im Zug Wien-Hamburg wurden ein dunkelhäutiger Mann und ein Italiener von einem 24-jährigen Deutschen aus Nauen (HVL) mit rassistischen Parolen beschimpft und ins Gesicht geschlagen.
Mahlow
Zwei türkischstämmige Brüder, deren Familie seit zwei Jahren in Mahlow wohnt, wurden von einem dorfbekannten Neonazi beschimpft und verfolgt. Die Opfer konnten entkommen.
Potsdam
Ein dunkelhäutiger Ausländer wurde am Morgen in der Straßenbahn von drei angetrunkenen Männern im Alter zwischen 17 und 22 Jahren grob beleidigt. Die Männer hatten rechtsextreme Parolen skandiert. Das Opfer, das nicht verletzt wurde, flüchtete aus der Straßenbahn.
Premnitz
Mehrere linksorientierte Jugendliche wurden von Rechtsextremen in der Karl-Marx-Straße, Ecke Bunsenstraße angegriffen. Dabei wurde eine Jugendliche am Knie verletzt.
Hermersdorf
Der Platzwart eines Zeltplatzes wurde von einer Gruppe von 13 bis 20 rechtsextrem orientierten Jugendlichen mit Schlägen bedroht. Er hatte die Jugendlichen, die rechtsextreme Musik gespielt hatten, zum Verlassen des Zeltplatzes aufgefordert.
Potsdam
Ein 22-jähriger Radfahrer, der mit einem 47-Jährigen am Horstweg unterwegs war, wurde aus einer Gruppe von fünf rechten Jugendlichen ngegriffen. Einer der Täter trat dem jungen Mann zweimal in den Rücken und beschädigte sein Fahrrad. Die Rechten riefen »Sieg Heil« und beschimpften das Opfer mit antisemitischen Ausdrücken.
Potsdam
Zwei Kinder von Asylbewerbern wurden in der Straßenbahn angegriffen. Fünf Deutsche hatten die beiden 13- und 14-jährigen Jungen aus dem Kongo und aus Kenia als »Scheiß-N-Wort« beschimpft und ein Kind aus der Bahn geschubst. Fahrgäste gingen dazwischen und verhinderten Schlimmeres. Der 13-Jährige und ein eingreifender Straßenbahnfahrer wurden durch Schläge und Tritte leicht verletzt.
Frankfurt (Oder)
Vier Inder und Pakistani wurden von drei Rechtsextremen mit einem Baseballschläger, einem Billard-Queue und einem Skistock attackiert, als sie aus einem indischen Lokal kamen. Die Angreifer bekamen einen Flüchtenden zu fassen und hetzten einen Dobermann auf den Mann, der eine Bisswunde davontrug.
Frankfurt (Oder)
Eine jugoslawische Familie wurde in Neuberesinchen angegriffen. Die Jugoslawen hatten Möbel aus dem Sperrmüll gesucht, als ein Anwohner ausländerfeindliche Parolen rief. Der 19-Jährige schlug ein Kind, trat die Mutter in den Unterleib und griff auch den Vater an.
Oderin
Der 16-jähriger Harun R. wurde von drei Jugendlichen im Alter von 16, 17 und 20 Jahren als »Zecke« und »Kanackenschwein« beschimpft, geschlagen und getreten mit den Worten »So was wie du hätte früher einen Judenstern am Ärmel getragen«. Dann musste er sich vor einem der Täter hinknien, der auf seinen Kopf urinierte. Anschließend drohten sie ihm damit, ihn in den See zu schmeißen. Harun konnte weglaufen.
Eisenhüttenstadt
Das internationale Jugendlager »Euro-Camp 2000« wurde von einer Gruppe neonazistisch orientierter Jugendlicher überfallen. Ein junger Deutscher, der dort ebenfalls campiert hatte, wurde von zwei der Skinheads brutal zusammengeschlagen und erlitt bei der Attacke eine Jochbeinprellung, Prellungen am Oberkörper und Schürfwunden. Er hatte versucht, die grölenden und randalierenden Rechten zu beschwichtigen. Die Angreifer waren über den Zaun des Camps gestiegen und mit Rufen wie »Sieg Heil«, »Heil Hitler« und »N-Wort Schweine« durch das Camp gezogen. Unter den 20 französischen und polnischen Gästen verbreiteten sie Angst und Schrecken.
Milow
Gegen 4 Uhr stürmten sieben Rechtsextreme und deren Sympathisanten einen Bungalow am Bahnhofsweg und schlugen und traten auf die sich dort befindenden linksorientierten Jugendlichen ein.
Königs Wusterhausen
Ein polnischer Student wurde am späten Abend auf dem Bahnhofsvorplatz von mehreren Jugendlichen beleidigt und geschlagen. Der 24-Jährige bekam zwei Fausthiebe ins Gesicht und erlitt eine Schwellung am Mund. Die Täter stiegen anschließend in die S-Bahn.
Frankfurt (Oder)
Eine 28-jährige Asylbewerberin aus Kenia wurde überfallen. Der Täter näherte sich der Frau von hinten, legte ihr den Arm um den Hals und würgte sie. Wegen der Gegenwehr des Opfers und von Zeugen ließ der Täter von ihr ab und flüchtete.
Potsdam
Im Stadtteil Babelsberg wurde ein 36-jähriger Nigerianer von drei rechtsextrem orientierten Jugendlichen beleidigt, verfolgt und mit einem Messer und einer abgeschlagenen Bierflasche bedroht.
Rathenow
Gegen 22:30 Uhr wurde eine zehnköpfige Gruppe linksalternativer Jugendlicher von einer 30 Mann starken Gruppe aus der rechtsextremen Szene wegen ihrer bunten Haare angepöbelt und mit Bierflaschen beworfen. Einer der linksalternativen Jugendlichen wurde am Rücken, ein anderer am Kopf getroffen. Die Polizei erteilte den attackierten Jugendlichen einen Platzverweis. Auf Nachfrage wurde den Jugendlichen erläutert, dass die Polizisten Anweisungen hätten, im Falle von Auseinandersetzungen zwischen »linken« und »rechten« Jugendlichen der zahlenmäßig kleineren Gruppe Platzverweise zu erteilen und sie bei Zuwiderhandlung in »Schutzhaft« zu nehmen.