Innerhalb weniger Wochen ist in Nauen das Büro der Linken mehrfach angegriffen worden. Die Opferperspektive solidarisiert sich mit den Linken und Aktivist_innen in Nauen und unterstützt ihre Forderungen, sich für Geflüchtete stark zu machen und sich gemeinsam den rassistischen und rechten Einschüchterungsversuche entgegen zu stellen.
Aus der Pressemitteilung der Linken Nauen vom 4.Juni 2015
“Wir machen weiter!!! Wir als LINKE Nauen sind entsetzt, erschrocken, aber vor allem wütend. Fünf Anschläge auf unsere Geschäftsstelle in zweieinhalb Monaten, der Hass und die Aggressivität, die uns hier begegnen, machen uns sprachlos und traurig. NPD, sogenannte „freie Kräfte“, aber vor allem auch die Bürgerinitiative „Zukunft Nauen“ haben seit Ende Januar ein Klima erzeugt, in dem es scheinbar normal ist, die Geschäftsstelle einer demokratischen Partei gleich mehrfach anzugreifen, einem Verein, der sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die Reifen seines Kleinbusses zu zerstören, Stadtverordnete einzuschüchtern, oder mit ausländerfeindlichen Parolen durch die Straßen unserer Stadt zu marschieren. Die Verantwortlichen für die Anschläge kennen wir nicht, die „geistigen“ Brandstifter schon. Sie finden sich bei Facebook auf den „Nein zum Heim“-Seiten Nauen, Wustermark, Dallgow-Döberitz und auf der Facebook-Seite „Zukunft Nauen“. Es wird in den nächsten Tagen wieder helle Aufregung unter den „sogenannten“ Wutbürgern geben. Man darf doch nicht jeden gleich in die „rechte“ Ecke stellen, nur weil er gegen das Asylbewerberheim ist. Stimmt, unter denen, die sich an der Unterschriftenaktion von „Zukunft Nauen“ beteiligt haben, waren sicherlich auch viele besorgte Bürger. Wir verstehen ihre Ängste nicht, wir teilen sie nicht, aber wir müssen die Ängste akzeptieren und mit diesen Bürgern ins Gespräch kommen. Dazu sind wir bereit. Dies gilt aber nicht für die treibenden Kräfte. Wer Hass predigt, Gewalt verteidigt, Gewalt erzeugt, kann kein Gesprächspartner sein. An alle Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung, an die Stadtverwaltung, an den Kreis geht unsere Bitte, lassen Sie uns gemeinsam den Bau dieses Asylbewerberheims aktiv und engagiert verteidigen. Wir sollten uns nicht hinter irgendwelchen Gesetzen verstecken, sondern gemeinsam sagen, wir als Bundesrepublik Deutschland, als Land Brandenburg, als Landkreis Havelland, als Stadt Nauen sind humanitär und moralisch verpflichtet, diesen Menschen zu helfen, und vor allem lassen Sie uns gemeinsam sagen und zeigen: WIR WOLLEN HELFEN!”
Informationen zu sinnvollen Vorkehrungen und möglichen Reaktionen bei rechten Einschüchterungsversuchen findet ihr in der Broschüre:
Als PDF-Version zum Download: Im Fokus
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