Am Dienstag, den 28. September 2004 findet um 9.00 Uhr vor dem Amtsgericht Rathenow ein Prozess gegen den rechten Schläger Jan F. statt.
Der Rechtsextremist Jan F. schlug am 05.01.04 in Premnitz mit Unterstützung zweier rechter Jugendlicher einen zum Tatzeitpunkt 14-jährigen alternativen Jugendlichen mit der Faust ins Gesicht. Das Opfer erlitt einen Jochbeinbruch und war mehrere Wochen krankgeschrieben.
Zum Hintergrund der Tat: Am ersten Schultag nach den Winterferien hatte der 14-jährige alternative Jugendliche auf dem Schulgelände seine Freundin geschützt, als diese von zwei älteren rechten Mitschülern als »Gruftischwein« und »Gruftischlampe« beschimpften und bedroht worden war. Sofort wurde er von den rechten Mitschülern angegriffen.
Nach Schulschluss sollen die gleichen rechten Mitschüler gemeinsam mit dem stadtbekannten Rechtsextremisten Jan F. vor dem Schulgelände auf ihn gewartet haben. Als er an der Gruppe vorbei gehen wollte, wurde er von hinten gepackt und festgehalten. Unter Anfeuerung der beiden habe Jan F. den Jugendlichen zu Boden geschlagen. Die Folgen der Tat musste das Opfer der Rechtsextremen noch lange schmerzlich spüren. Er erlitt einen Jochbeinbruch und war mehre Wochen krankgeschrieben.
Nur ein Tag nach dem Angriff wurde der Jugendliche erneut von dem Täter bedroht. Als sie vor einem Supermarkt zufällig aufeinander trafen, rannte Jan F. auf ihn zu und rief: »Wir kriegen dich, du Pockenschwein!«
Die Bedrohungen und Einschüchterungsversuche sollen sich in den folgenden Monaten fortgesetzt und im Hinblick auf den Prozess steigert haben. Ein Rechtsextremist, vermutlich ein Bekannter der Täter, hielt dem Jugendlichen einige Wochen vor Prozessbeginn ein Messer an den Hals; er solle seine Anzeige zurückziehen und keine Aussagen bei Gericht machen.
Judith Porath von Verein Opferperspektive merkt dazu an: »In diesem Fall muss ein deutliches Signal von Seiten des Gerichts gesetzt werden. Es ist nicht hinzunehmen, das Jugendliche von Rechtsextremen nur wegen ihrem Outfit zusammengeschlagen und anschließend von Bekannten der Täter massiv bedroht werden.«
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