Etwa 30 Rechtsextreme griffen am frühen Morgen des 7.10. BesucherInnen des Cottbuser Jugendzentrums »Glad-House« an. Unter Rufen wie »Hier marschiert der nationale Widerstand« und »Zecken raus« schlugen sie auf Jugendliche ein, die sich nach einem Konzert vor dem Haus aufgehalten und es nicht mehr geschafft hatten, ins Gebäude zu flüchten. Zeugen berichten, dass binnen kürzester Zeit mindestens vier Menschen verletzt am Boden lagen. Gleichzeitig bewarfen die Rechtsextremen den Eingangsbereich mit Flaschen und schlugen mit Knüppeln auf BesucherInnen ein.
Eine Gruppe beherzter BesucherInnen des »Glad-House« konnte schließlich nach draußen gelangen, die Verletzten vor weiteren Attacken schützen und die Angreifer vertreiben. Einige hundert Meter weiter wurden die Rechtsextremen dann von der Polizei aufgegriffen. Es muß davon ausgegangen werden, dass es mehr Verletzte gab als die im Polizeibericht genannten 13, da sich einige Betroffene mit leichteren Verletzungen angesichts der zu erwartenden Überlastung der Notaufnahme nicht in ärztliche Behandlung begaben.
Offensichtlich ist, dass dieser Angriff einem Zentrum galt, das alternative und ganz klar nicht-rechte Kulturangebote macht, und gezielt dessen BesucherInnen treffen sollte.
Bereits in der Nacht zuvor wurde in Cottbus ein anderer Jugendklub von Rechtsextremen bedroht.
Zeugen berichten von einem Vorfall in der Nacht vom 5. zum 6.10. Vor dem Jugendklub »7512« im Cottbuser Stadtteil Neu-Schmellwitz sammelten sich demnach mindestens 20 Rechtsextreme, unter ihnen aus NPD-Zusammenhängen bekannte Neonazis.
Die Rechtsextremen störten massiv eine im Klub stattfindende Hip-Hop-Party, bedrohten BesucherInnen und griffen sie zum Teil an. Die nach und nach eintreffende Polizei drängte die Rechtsextremen ab. Die Hip-Hop-Party soll dann auf Forderung der Polizeibeamten beendet worden sein.
Zu diesen Angriffen und Bedrohungen paßt ein Vorfall vom 3.10. Eine Gruppe von etwa 20 Cottbuser Rechtsextremen traf gegen 18 Uhr vom NPD-Aufmarsch in Berlin kommend auf dem Cottbuser Bahnhof ein. In Begleitung von BGS-Beamten konnten die mit »Ku-Klux-Klan«- und »Landser«-Aufnähern sowie Eisernen Kreuzen und ähnlichem versehenen Rechtsextremen lautstark und mit entsprechenden Parolen sich selbst feiern, als sie auf einer Videowand Nachrichtenbilder vom NPD-Aufmarsch sahen.