Am 20. September 2005 beginnt um 10 Uhr vor dem Amtsgericht Rathenow der Prozess gegen Matthias M., der vor einem Jahr an einem Angriff auf vier Linke beteiligt gewesen sein soll.
Für Florian E. war es der zweite Überfall im letzten Jahr. Der 18-Jährige, der sich offen gegen Rechtsextremismus engagiert, war schon im März in Göttlin bei Rathenow in einen Hinterhalt geraten. Ein Mob betrunkener rechtsradikaler demolierte sein Auto, an dem ein Schaden von 2000 Euro entstand. In der Nacht zum 23. August 2004 fuhr er gegen 1:15 Uhr mit drei Freunden die Bammer Landstraße in Rathenow entlang, als ein Auto hinter ihm Lichthupe gab. Sie stiegen aus, und schon stürmten vier mit Hassmasken vermummte Neonazis auf Kommando auf sie los. Florian und ein Freund wurden mit Totschlägern geschlagen, konnten aber flüchten. Nicht jedoch ein 26-jähriger Freund, den die Neonazis schwer zusammenschlugen. Er musste mit Kopfplatzwunden ins Krankenhaus gebracht werden. An Florians Auto wurden alle Scheiben eingeschlagen, der Innenraum war voller Blut.
Hintergrund des Überfalls war offenbar, dass die Rechtsextremisten gerade eine Hetzjagd auf Personen veranstalteten, die angeblich Wahlplakate der DVU beschädigt haben sollen. Dabei erkannten die Neonazis Florian, der mit seinem Auto zufällig vorbei kam. Bei den Tätern soll es sich um das Umfeld der verbotenen neonazistischen Kameradschaft “Hauptvolk” aus Rathenow handeln.
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