Der rassistische Angriff ereignete sich in der Nacht zum 16. August diesen Jahres im Stadtzentrum der uckermärkischen Stadt Prenzlau. Einer der Täter hätte zuerst versucht, den Schwarzafrikaner Neil D. aus Sierra Leone in Richtung See zu locken, doch Neil. D. kannte ihn und seine Freunde bereits von früheren Begegnungen, wo sie Ausländer:innen rassistische beschimpft und bedroht hätten, und ging nicht mit. Andere Jugendliche kamen dazu, nach .den Angaben von Neil D. allesamt im rechten Outfit. Sie beschimpften das spätere Opfer und schlugen ihn dann brutal nieder. Die Täter wurden noch in derselben Nacht gefasst und in Untersuchungshaft genommen. Eine Woche später bedrohten und beleidigten erneut Jugendliche den Schwarzafrikaner mit den Worten »Scheiß N-Wort, du bist schuld, dass unsere Freunde im Knast sitzen«.
Von dem Angriff trug Neil D. körperliche Verletzungen davon, doch besonders unter den psychischen Folgen leidet er bis heute. Er hat Angst, auf die Straße zu gehen, hat seitdem starke Schlafstörungen und weiß bis heute nicht, warum er angegriffen wurde. Da durch diesen rassistischen Angriff ein Weiterleben in Prenzlau für Neil D. unmöglich geworden ist, hat er vorübergehend die Stadt verlassen. Mit Hilfe des Vereins Opferperspektive, die ihn seit dem Angriff betreut, versucht Neil D. eine Umverteilung nach Potsdam zu erreichen. Doch die zuständigen Behörden haben über seinen Antrag, der kurz nach dem Angriff gestellt wurde, trotz der schwierigen Sicherheitslage und trotz eines psychologischen Gutachtens über die traumatisierende Wirkung des Angriffs bis heute nicht entschieden.
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