BERGHOLZ-REHBRÜCKE Zwei Betrunkene schlugen in der Nacht zum Sonntag gegen 2.30 Uhr auf dem Bahnhof auf einen dort wartenden Mann ein. Die 24- und 26-Jährigen hauten mit dem Schlagstock und traten ihr Opfer, als es am Boden lag. Sie konnten in Tatortnähe gestellt werden und wurden vorläufig festgenommen.
Als Patrick B. am frühen Morgen des 23. März 2003 auf den Zug wartete, kamen drei kahlrasierte Männer auf den Bahnsteig. Einer der Skinheads brüllte Patrick B. an: »Verpiss Dich, Du Zecke!« und holte einen »Teleskopschlagstock« aus der Jacke. Mit der stählernen Waffe schlugen die drei Männer dem 18-Jährigen abwechselnd gegen den Kopf und auf die Hände, einer rammte ihm das Knie ins Gesicht. »So fühlt es sich an, unterlegen zu sein!«, brüllte einer der Schläger das Opfer an und verlangte Handy, Geld und Zigaretten. Patrick B. reichte ihm seine Zigaretten, weigerte sich aber, Telefon und Geld herauszugeben. Der Skinhead warf ihn auf den Schienenstrang. Bewegungsunfähig im Gleisbett liegend, rief Patrick B. um 2.20 Uhr die Polizei. Kurz bevor die Beamten eintrafen, kam einer der Schläger zurück und zog das Opfer von den Gleisen. Ein Rettungswagen brachte Patrick B. ins Krankenhaus, wo ein Nasenbeinbruch, Platzwunden und Prellungen festgestellt wurden. Er hatte Glück: Der Zug nach Belzig, der fahrplanmäßig um 2.25 Uhr einfahren sollte, hatte 33 Minuten Verspätung. Die Täter wurden festgenommen. Heiko G., ein mehrfach vorbestrafter Neonazi, der auf den Fingerknöcheln SS-Runen eintätowiert hat, wurde am 26. Februar 2004 vom Landgericht Potsdam zu sechs Jahren Haft verurteilt. Patrick B. trat als Nebenkläger auf.
Aktuelles Opferperspektive