In der Nacht zum 25. Oktober 2009 wurde in Premnitz ein Punk von Neonazis brutal zusammengeschlagen. Der junge Mann hatte in einer Diskothek mit einem Mitglied der lokalen rechten Szene über dessen politische Einstellung diskutiert. Als die Diskussion sich zuspitzte, wurden beide vom Sicherheitsdienst der Diskothek vor die Tür gesetzt.
Vor dem Lokal ging die Auseinandersetzung weiter. Dabei wurde der Neonazi immer wieder handgreiflich. Um eine weitere Eskalation zu vermeiden, verließ der Punk das Gelände. Nach wenigen Metern wurde er von mindestens fünf, teils vermummten Rechten angegriffen und schwer verletzt. Der Punker musste mit eingeschlagener Nase, gebrochenem Fuß und Hämatomen stationär behandelt werden. Zwei BegleiterInnen wurden bei dem Angriff leicht verletzt.
Die Opferperspektive ist beunruhigt über die eskalierende Gewalt in Premnitz. In den letzten zwölf Monaten haben wir vier Angriffe von Rechten auf Punks mit teilweise schweren Verletzungen dokumentiert. Erst am 31. Juli 2009 war ein junger Erwachsener durch Tritte gegen den Kopf von Rechten verletzt worden. Trotz des offenkundig rechten Tatmotivs wurden die Angriffe durch die Polizei nicht als politische Straftaten gezählt.
Die örtliche Naziszene macht im Internet kein Hehl daraus, dass sie Punks und Linksalternative als politische Feinde betrachtet. Auf der Website redwatch – die Seite zieren blutige Patronen – sind Fotos und Namen mehrerer der im letzten Jahr Angegriffenen veröffentlicht. Insgesamt sind auf der Seite über 60 Namen zu finden, darunter auch Stadtverordnete aus Premnitz und Rathenow. Laut Antifa soll der mutmaßliche Betreiber der Anti-Antifa-Seite, Alexander K., beim Angriff auf den Punk am 25. Oktober 2009 beteiligt gewesen sein. Das Opfer konnte ihm beim Angriff seine Vermummung vom Kopf reißen.
Informationen Tobias Pieper
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Quelle:OPP
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