Der 44-jährige Kameruner Robert E. berichtet, dass er nach einem Besuch bei einer Bekannten im Schlaatz den Bus zurück zum Heim nehmen wollte, als eine Gruppe von vier jungen Männern auf ihn zu kam und aggressiv nach Zigaretten und »Dollars« verlangte.
Dann boxte ihm einer der Angreifer gegen die Brust, der andere schlug ihn mit einem Gummiknüppel. Robert E. rannte weg, verfolgt von Stefan S., dem Mann mit dem Gummiknüppel, doch es gelang ihm, den Verfolger abzuschütteln. Das Opfer musste sich in ärztliche Behandlung begeben und ist seitdem psychisch stark verunsichert.
Der Prozess gegen den Komplizen von Stefan S., der am 7. Mai vor dem Amtsgericht hätte stattfinden sollen, wurde vertagt und ans Landsgericht verwiesen, weil die Tat auch als schwerer Raub gewertet werden könnte.
Der Angriff auf Robert E. war ein Glied in einer Kette von zwölf rassistischen Angriffen auf Flüchtlinge und Migranten in Potsdam im Jahr 2003. Betroffen war die gesamte Community der Flüchtlinge und Migranten. Ein Teil meidet seitdem bestimmte Stadtviertel bei Dunkelheit.
Die Angriffe sind seitdem nicht abgerissen. Erst kürzlich, am 28. Juli, wurde eine 38-jährige Kongolesin im Schlaatz angegriffen. Die Betroffenen berichten von häufigen rassistischen Pöbeleien und Bedrohungen im Schlaatz, einem der Brennpunkte des alltäglichen Rassismus in Potsdam.
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