Wir sind zutiefst beschämt, dass unter uns offenbar Menschen leben, die aus Verdruss, Unwissenheit und Fremdenhass heraus zu solchen Taten fähig sind. Wir betrachten den Angriff auf Ihr Eigentum als einen Angriff auf unser Gemeinwesen.
Wir sind nicht gewillt, solche Taten in unserer Stadt zu dulden. Wir fordern die Polizei und die Ermittlungsbehörden auf, mit aller Konsequenz die Täter zu ermitteln. Und wir fordern die Gerichte auf, solche Taten nicht als »jugendlichen Leichtsinn« zu behandeln, sondern als das, was sie sind: eine Gefährdung unser aller Zusammenleben in einer freiheitlichen und offenen Gesellschaft. Aus unserer Geschichte wissen wir, dass jeder Angriff gegen einen als »fremd« oder »andersartig« Stigmatisierten sich gegen uns selbst richtet und gegen eine demokratische verfasste Zivilgesellschaft.
Viele Menschen unserer Stadt, und unsere Gäste, betrachten und nutzten Ihr Angebot als eine Bereicherung ihrer Lebenskultur. Wir möchten Sie, lieber Mehemt Cimendag, bitten, unserer Stadt nicht den Rücken zu kehren. Wir bieten Ihnen an, Sie mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen, in unserer Stadt eine sichere Existenz zu gründen.
Sie haben durch diesen Anschlag die Existenzgrundlage für sich und Ihre Familie verloren. Wir möchten Ihnen helfen, diese so schnell wie möglich wieder aufzubauen.
Wir rufen alle Rheinsberger und alle Menschen auf, die mit uns und mit allen Menschen unterschiedlicher Herkunft in einer friedlichen Gesellschaft leben wollen, Sie mit einer Spende – zum Beispiel in Höhe des Kaufpreises eines Döners – zu unterstützen.
Bei der Stadt Rheinsberg wurde ein Spendenkonto eingerichtet:
Konto-Nr. 182 000 1802; Sparkasse OPR; BLZ 160 502 02; Kennwort: Spende Mehmet
Bar-Spenden bitte bei der Stadtkasse in der Seestrasse einzahlen.
Manfred Richter, Bürgermeister;
Ilona Kretzschmar-Schmidt, Pfarrerin;
Ericht Kuhne, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung;
Wir bitten um Unterschriften zur Unterstützung dieses Briefes und um Spenden.
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