Das mutige Eingreifen zweier Frauen stoppte den rassistischen Angriff und rettete dem 29jährigen möglicherweise das Leben.
Oscar M. aus Kenia und sein Begleiter hatten in den Morgenstunden des 18. Juli 2004 die Diskothek Piephahn in Brandenburg/Havel verlassen. Am Ausgang hatte ein deutscher Besucher den Kenianern einen schönen Abend gewünscht. Nachdem dieser Gruß von dem Kenianer Oscar M. erwidert worden war, fing ein zweiter deutscher Besucher plötzlich an, Oscar M. zu beschimpfen. Die Kenianer ließen sich jedoch nicht provozieren, sondern verließen die Diskothek Richtung Bushaltestelle.
Als Oscar M. und sein Freund an der Bushaltestelle warteten, kamen die zwei Männer angerannt. Der damalige 26jährige Oberfeldwebel lief auf Oscar M. zu, zerschlug eine Flasche an einem Kantstein und stach mit dieser in den Hals des 29jährigen Kenianer. Durch den Angriff getroffen, fiel Oscar M. zu Boden. Der Soldat drohte Oscar M. damit, dass er ihn umbringen wolle und versuchte ein zweites Mal auf den am Boden liegenden einzustechen. In dieser Situation kamen zwei couragierte Frauen, eine davon ebenfalls bei der Bundeswehr, herbei gerannt und griffen mutig ein. Sie stellten sich zwischen die Angreifer und den am Boden liegenden Kenianer und ergriffen die Hand des Angreifers mit der Glasscherbe.
Bei solchen Vorfällen mit einem derartigen Ausmaß von Gewalt stellt sich die Frage nach dem spezifischen Zusammenhang zwischen der Institution Bundeswehr und entsprechender Gewaltbereitschaft.« bemerkt Olga Schell von der Opferperspektive.
Weitere Verhandlungstermine:
20.01.2005, 27.01.2005, 01.02.2005, 03.02.2005, 08.02.2005; jeweils 9:00 Uhr im Saal 015.
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