Kein sicherer Ort

An den Wänden des Heimes hinterließen die Täter außerdem ein Hakenkreuz und den Schriftzug »NW- Berlin«, »Nationaler Widerstand Berlin«. Zudem war zu lesen: »Rostock ist überall«, womit die Täter auf das rassistische Pogrom von Rostock-Lichtenhagen anspielten, das sich im August zum 20. Mal jährte. Damals hatte ein Mob aus organisierten Neonazis und Teilen der Bevölkerung die zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge angegriffen und ein von vietnamesischen VertragsarbeiterInnen bewohntes Haus in Brand gesetzt. Tausende Menschen sahen dabei zu und applaudierten. Während antirassistische Gruppen eine Demonstration zum Heim in Waßmannsdorf organisierten, um ihre Solidarität mit den Angegriffenen auszudrücken, stellte das lokale Verkehrsunternehmen seine Fahrpläne nur wenige Tage nach dem Angriff so um, dass die Flüchtlinge nur noch auf einem sehr langen Fußweg von der Haltestelle zur Unterkunft kommen. Dies bedeutet für die Flüchtlinge, die Angst vor weiteren Angriffen haben, eine weitere Verschlechterung ihrer Situation.
Der Angriff war einer der aufsehenerregendsten, aber nicht der einzige, der in den letzten Monaten unter dem Label »NW Berlin« in Brandenburg verübt wurde. Dies gibt uns Anlass, die Aktivitäten des militanten Neonazi-Netzwerks verstärkt in den Blick zu nehmen und über seine Aktionen zu informieren.

Opferperspektive e.V.

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