Das Buch nimmt die LeserInnen mit auf eine lange Reise – von der Kindheit und Jugend in Mosambik, über die Jahre als Vertragsarbeiter in der DDR bis zur Lebensrealität eines Schwarzen im heutigen Deutschland. Sichtbar und fast spürbar werden die rassistischen Anfeindungen, in ihrer Kontinuität vor der Wende wie auch danach. Über die 90er Jahre schreibt Alberto »Aggressionen, Bedrohungen und Übergriffe waren von nun an an der Tagesordnung, und das belastete mich immer mehr. Zu gerne hätte ich mit meiner Familie darüber gesprochen, aber das brachte ich nicht fertig.« Es dauerte viele Jahre bis Ibraimo Alberto sich durchrang die Angriffe und Beleidigungen anzuzeigen. Die Anzeigen verliefen fast alle im Sande.
Zum Buch:
Was Ibraimo Alberto erlebt hat, reicht für drei Leben: Im tiefsten Dschungel von Mosambik aufgewachsen als Sklave eines portugiesischen Landbesitzers, erkämpft er sich das Recht, zur Schule zu gehen, beginnt, trotz rassistischer Anfeindungen, ein neues Leben in der DDR – und gerät nach der Wende vom Regen in die Traufe. Nun muss er um sein Leben kämpfen … Ibraimo Alberto wächst als eines von zwölf Kindern eines Medizinmannes in Mosambik auf. 1981 bietet sich ihm die Chance eines Studiums im »Bruderstaat« DDR. Doch schon am Flughafen wird er in ein Fleischkombinat abkommandiert, er darf sich im Land nicht frei bewegen, auch nicht heiraten. Doch Alberto boxt sich nach oben – im wahrsten Sinne: Er macht Karriere in einem Ostberliner Boxverein, nach der Wende boxt er für den Boxclub »Traktor Schwedt« in der Bundesliga. Schon zu DDR-Zeiten gibt es rassistische Übergriffe. Sein bester Freund Manuel, der mit ihm aus Mosambik gekommen war, wird von Nazis erschlagen. 1991 übernehmen die Neonazis in Schwedt das Kommando. Alberto wird tagtäglich angepöbelt, beleidigt und angegriffen. Dutzende Male entkommt er dem rechten Mob nur knapp. Als Rechtsradikale seinen 17-jährigen Sohn bei einem Fußballspiel gegen Eberswalde totzuschlagen drohen, weiß Alberto, inzwischen Ausländerbeaufter in der Stadt an der Oder, dass er hier keine Zukunft mehr hat. 2011 erhält er – ein viel beachteter Vorgang – »innerdeutsches Asyl« in Karlsruhe. Und kämpft weiter gegen Rassismus und für Integration.
ISBN 978-462-04624-3
Aktuelles Ausländerbeauftragter, Ibraimo Alberto