Wenig später erlag er seinen Verletzungen. Bei Ausländern und alternativen Jugendlichen gilt der Stadtteil Olvenstedt als NO GO AREA, da hier ihrer Wahrnehmung nach die Wahrscheinlichkeit eines rechtsextremen Überfalls als sehr hoch eingeschätzt wird. Angeregt durch die von »Tagesspiegel« und »Frankfurter Rundschau« erstellte Dokumentation über rechtsextrem motivierte Tötungsdelikte seit 1990 hatten Landeskriminalamt und Innenministerium die Kriterien für die Zählung fremdenfeindlicher und rechtsextremer Gewaltstraftaten überarbeitet. Zuvor war die Tötung Böttchers von den Behörden nicht als rechtsextreme Straftat gewertet worden.
Zum fünften Todestag Böttcher sagte die Projektleiterin der »Mobile Beratung für Opfer rechtsextremer Gewalt in Sachsen – Anhalt«, Wiebke Würflinger: »Die Tötung Böttchers zeigt das nackte Gesicht rechtsextremer Gewalt – die in Kaufnahme von Menschenleben. Dass diese Gewalt Kontinuität hat, zeigt der Überfall von Rechtsextremen auf die Wohnung seines Bruders ein Jahr später.«
Am kommenden Freitag um 15.00 Uhr wollen Freunde und Bekannte Böttchers auf dem Magdeburger Westfriedhof der Ermordung mit einem Trauerzug und einer Kranzniederlegung gedenken.
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