An dem Haus eines Mitglieds der Initiative »Gesicht zeigen« hinterließen Unbekannte in der Nacht vom 5. zum 6. März ein Hakenkreuz und die Drohbotschaft »Du stirbst bald Hagen«. Vor einem Buchladen wurden vier »Stolpersteine«, die an deportierte Juden in der Nazizeit erinnern, mit Hakenkreuzen beschmiert. Insgesamt wurden rund 30 Hakenkreuze in Zossen an Fassaden, Schildern und am Rathaus festgestellt.
Wegen Brandstiftung ermittelt die Polizei mittlerweile gegen insgesamt sechs Personen zwischen 13 und 23 Jahren. Sie sollen den Brand gelegt haben, durch den das »Haus der Demokratie« in der Nacht zum 23. Januar zerstört wurde. Ursprünglich war lediglich gegen den 16-jährigen Daniel S. ermittelt worden.
Die neuerliche Droh- und Schmieraktion zeigt, dass die Neonaziszene in Zossen und Umgebung ununterbrochen aktiv ist. Seit Sommer 2009 dauert eine »Anti-Antifa«-Kampagne in der südlich von Berlin gelegenen Kleinstadt an. Dabei werden gezielt Mitglieder der Bürgerinitiative bedroht. Immer wieder gab es Aktionen gegen das »Haus der Demokratie«, Schmierereien sowie provokante öffentliche Auftritte. Zuletzt marschierten 30 Neonazis am Holocaust-Gedenktag am 27. Januar in Zossen auf, als auf dem Marktplatz 120 Menschen eine Gedenkkundgebung abhielten. Beim Verlesen der Namen der Nazi-Opfer riefen die Neonazis »Lüge« und zeigten den »Hitlergruß«.
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