Am Montag, den 1.7.02, ab 9:00 Uhr, findet vor dem Jugendschöffengericht Eberswalde ein Strafprozess gegen einen von drei rechtsgerichteten Männern statt, die angeklagt sind, im Februar diesen Jahres drei junge Männer in einem Zug angegriffen, verletzt und genötigt zu haben.
Der Tat, die sich im Regionalexpress von Berlin Richtung Schwedt ereignete, gingen Provokationen der Angreifer voraus. Offensichtlich suchten sie ihre »Opfer« aufgrund der Kleidung aus. Mindestens zwei der Angegriffenen wurden nicht nur beleidigt sondern auch geschlagen und getreten. Nur durch das entschlossene Auftreten der drei Angegriffenen gelang es diesen den Zug auf dem Bahnhof in Eberswalde zu verlassen, wo sie die Täter sofort bei der Polizei anzeigten. Die drei Angeklagten wurden von einem Kommando der Polizei beim nächsten möglichen Halt aus dem Zug verhaftet.
Mittäter ohne Strafe
Vor dem Jugendschöffengericht in Eberswalde fand am Montag, den 1.7.02, die Verhandlung gegen Andreas Sch. (18) statt, dem vorgeworfen wurde, zusammen mit zwei rechtsgerichteten Männern im Februar diesen Jahres drei jugendliche Antifaschisten in einem Zug angegriffen, verletzt und genötigt zu haben. Nach Erteilung einer Ermahnung gegen den Angeklagten, wurde das Verfahren nach knapp vierstündiger Verhandlung eingestellt. Im Gegensatz zu den beiden Haupttätern, gegen die ein Prozess noch aussteht, wertete das Gericht den Tatbeitrag von Sch. als eher untergeordnet. Eher spontan scheint sich Andreas Sch. an dem Angriff beteiligt zu haben, in dem er sich an die Ausgangstür des Abteils stellte, um – so die Zeugen – eine mögliche Flucht der Opfer zu verhindern. Das Gericht sowie die Staatsanwaltschaft samt Nebenklage war der Meinung, dass die Verhaftung und die sich anschließende Vernehmung durch die Polizei, sowie die vierstündige Verhandlung, dem Täter »Warnung genug« gewesen sei.
Erleichtert verlies der Angeklagte, der sich im übrigen inzwischen die Haare hat wachsen lassen, den Gerichtssaal.
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