Autorenlesung und Gespräch
Mittwoch, 21. März 2018, 19.00 Uhr
T-Werk Potsdam – Schiffbauergasse 4e
Eintritt frei
Wie erlebt jemand dieses Land, der dazugehört, aber für viele anders aussieht?
Wenn er sich in der U-Bahn neben eine Frau setzt, umklammert diese plötzlich ihre Handtasche. Am Flughafen wird er regelmäßig von Polizisten zur Routinekontrolle herausgepickt. Und eine Flüchtlingshelferin am Münchner Hauptbahnhof erklärt ihm, wie man Seife benutzt. Mohamed Amjahid, Sohn marokkanischer Gastarbeiter und als Journalist bei einer deutschen Zeitung unfreiwillig „Integrationsvorbild“, kann von vielen solcher Situationen berichten, die Nicht-Weiße wie er in der deutschen Mehrheitsgesellschaft täglich erleben. Ob skurril, empörend, peinlich oder ungewollt paternalistisch – diskriminierendes Verhalten und rassistische Vorurteile finden sich keineswegs bloß bei unverbesserlichen Rechten, sondern auch bei denen, die sich für aufgeklärt und tolerant halten. Pointiert und selbstironisch zeigt Amjahid, dass Rassismus viel mit Privilegien zu tun hat – gerade wenn man sich ihrer nicht bewusst ist.
Mohamed Amjahid, 1988 in Frankfurt a. M. geboren, ist politischer Reporter und Redakteur
beim ZEITmagazin. Er wurde ausgezeichnet mit dem Alexander-Rhomberg-Preis für Nach-
wuchsjournalismus und war nominiert für den CNN Journalist Award. Er lebt in Berlin.
Mit einer Einführung von Dr. Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg
Veranstaltet von:
Im Rahmen von
Aktuelles, Antidiskriminierungsberatung Bahn, Brandenburg, Potsdam, Rassismus