Baaske stärkt Opferperspektive den Rücken

Wenn es nach SPD-Fraktionschef Günter Baaske geht, sollen die Strukturprojekte gegen rechte Gewalt in Brandenburg auch weiterhin von Bund und Land gemeinsam finanziert werden. Für den Verein Opferperspektive etwa würden im kommenden Jahr 30 000 Euro bereitgestellt, sagte er gestern bei einem Gespräch mit der Vereinsspitze. »Jetzt werden wir beim Bund quengeln, Druck machen und Zusagen für mögliche Förderungen einfordern.«

Für die Opferperspektive und die vier brandenburgweit arbeitenden Netzwerkstellen gegen rechte Gewalt sind solche Zusagen auch dringend notwendig. Die Projekte wurde bislang zum größten Teil über das Bundesprogramm Civitas bezahlt, das zum Jahresende regulär ausläuft. Aus dem Folgeprogramm fallen sie raus, da sie als Modellprojekte nur für maximal sechs Jahre aus dem Bundeshaushalt gefördert werden können. Zwar werde bereits die Gründung eines alternativen Trägers diskutiert, »aber da ist noch lange nichts klar«, sagt die Geschäftsführerin der Opferperspektive, Judith Porath. Gleichzeitig mahnt sie zur Eile: »Uns läuft die Zeit davon.«

Ihr Verein betreut seit 2001 landesweit Opfer von rechter Gewalt. Um die Arbeit fortsetzen zu können, werden mindestens 200 000 Euro benötigt. Die Landesmittel allein reichen nicht. Sollte bis Oktober kein Bescheid über das restliche Geld vorliegen, müsste Porath den sieben Beschäftigten kündigen. »Dann wird es ab 2007 keine Betreuung von Opfern mehr geben«, so die Geschäftsführerin. »Das ist dann auch ein Landesproblem.«

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