Der gebürtige Mosambikaner lebte seit 1981 in der DDR. 1990 zog er nach Schwedt. Hier kämpfte er viele Jahren um Gleichberechtigung und gegen Rassismus. Für sein Engagement wurde er unter anderem mit dem Preis »Botschafter für Toleranz und Demokratie« ausgezeichnet. Zuletzt arbeitete er als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Jugendklub »Flash Too«.
Die Opferperspektive kennt und schätzt Ibrahimo Alberto seit Jahren als wichtigen Ansprech- und Kooperationspartner. Sein Weggang ist ein großer Verlust für die Stadt Schwedt und auch für unsere Organisation.
Sein Umzug nach Baden-Württemberg ist nicht nur der besseren Situation auf dem Arbeitsmarkt in Westdeutschland geschuldet. Ibrahimo Alberto war vor allem die ständigen rassistischen Anfeindungen leid, denen er ausgesetzt war. Immer wieder berichtete er der Opferperspektive über rassistisch motivierte Beschimpfungen und Übergriffe, die er auch bei der Polizei zur Anzeige brachte. Eine grundlegende Verbesserung der Situation in Schwedt trat aber nie ein.
Erst am vergangenen Freitag, also schon in seiner Abwesenheit, kam es im Jugendklub »Flash Too« zu einem bedrohlichen Vorfall, berichtet Ibrahimo Alberto. Eine polnischstämmige Mitarbeiterin wurde von einer Gruppe Jugendlicher rassistisch beschimpft und bedrängt. Eine polnische Fahne wurde von der Wand gerissen und auf den Boden geworfen.
Jeder Aufenthalt in der Öffentlichkeit war für Ibrahimo Alberto und seine Familie mit einem Gefühl von potenzieller Bedrohung verbunden. Diesen Druck hat er mit dem Umzug nun von sich und seiner Familie genommen. Wir wissen, dass ihm diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist, gerade weil er sich viele Jahre lang in der Stadt gegen rassistische Diskriminierung und Gewalt engagiert hat.
Wir wünschen Ibrahimo Alberto ganz herzlich das Beste für die Zukunft.
Aktuelles Ausländerbeauftragter, Ibraimo Alberto, rassistische Beschimpfung, rassistischer Angriff