Aufruf zur antirassistischen Demonstration in Potsdam in Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau und in Solidarität mit den Black Lives Matter Protesten weltweit
Vor sechs Monaten ermordete ein rechter Täter aus rassistischen Motiven 9 junge Menschen im hessischen Hanau. Er beging seine Tat dort, wo die Betroffenen und Überlebenden sich sicher fühlten. An einer Shisha-Bar, wo sie mit Freund*innen zusammen kamen, gemeinsam aßen und lachten. Wir wollen diesen Menschen gedenken und an ihr Leben erinnern. Wir wollen gemeinsam die Stimme erheben und die Forderungen der Hinterbliebenen, Freund*innen der Getöteten und der Überlebenden auf die Straße tragen:
* ein würdevolles, von ihnen gestaltetes Gedenken und Erinnern im öffentlichen Raum;
* Gerechtigkeit und Entschädigung;
* lückenlose Aufklärung der Tat und der Verantwortung staatlicher Behörden für das Attentat;
* dringend notwendige politische Konsequenzen in Hessen ebenso wie bundesweit.
Wir wollen den Rassismus dieser Gesellschaft, in seiner tödlichen Kontinuität und seinen mörderischen Konsequenzen, thematisieren. Rechter Terror bedroht alle, die von Rassismus und Antisemitismus betroffen sind, alle, die sich gegen Rechts engagieren, alle, deren Art zu lieben und zu leben nicht ins rechte Weltbild passen. Der Mord an Walter Lübcke sowie der antisemitische und rassistische Anschlag von Halle lassen keinen Zweifel. Wir fordern politische Konsequenzen. Anstatt Furcht vor Migration zu schüren und damit People of Color, Geflüchtete, Schwarze Menschen und alle von Rassismus Betroffene ins Fadenkreuz rechter Gewalttäter zu rücken, braucht es endlich einen gesellschaftlichen Schulterschluss gegen Rassismus und für den Schutz der betroffenen Communities.
Dies ist auch in Brandenburg bitter nötig. Fast täglich gibt es rassistische Übergriffe, Menschen werden bedroht und angegriffen. Rechtsterroristische Netzwerke sind auch in Brandenburg aktiv. Polizisten in Potsdam sind Mitglied im rechten Verein Uniter und tätigen Datenabfragen, die nichts mit ihrer Arbeit zu tun haben. Geflüchtete werden in der Corona-Krise wie Menschen zweiter Klasse behandelt und in beengten Unterkünften unter Quarantäne gestellt, ohne vernünftige Informationen und ohne eine Möglichkeit, sich vor einer Infektion zu schützen. Wir sagen: Genug!
Deshalb rufen wir gemeinsam mit vielen weiteren Organisationen, Gruppen und Freund*innen dazu auf, auf die Straße zu gehen. Kommt am Samstag, den 22. August um 14 Uhr auf den Luisenplatz in Potsdam. Erinnern heißt Verändern!
Mehr Infos zur Demo hier.
Aktuelles