Um das Gedenken an Farid Guendoul wach zu halten, haben sich Gubener Bürgerinnen und Bürger in der »Initiative Jahr der Mahnung« zusammengefunden. Das ganze Jahr über wollen sie mit mehreren Veranstaltungen ein sichtbares Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit setzen.
Auftakt der Aktivitäten ist heute. Um 10 Uhr werden in ganz Guben die Kirchenglocken läuten. Alle Einwohnerinnen und Einwohner sind zeitgleich zu einer Gedenkminute aufgerufen. Die christlichen Gemeinden von Guben laden zur gleichen Zeit in die Bergkapelle auf dem Jüdischen Friedhof, Cottbuser Straße 54b, zu einem Gebet und anschließendem Gedenkmarsch von der Bergkapelle zum Gedenkstein in der Hugo-Jentsch-Straße ein. Hier findet seit 10 Uhr eine 24-stündige Mahnwache statt. Sie ist organisiert von der Jugendinitiative »Aktion für Toleranz und Entropie« (Open G.A.T.E).
Mahnwache und Gedenken
Am 21. April erhält das Pestalozzi-Gymnasium den Titel »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage«. Der zu diesem Anlass organisierte Projekttag widmet sich aktuellen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und richtet sich gegen jegliche Form der Diskriminierung und Ausgrenzung. Mit dabei ist die »Initiative Black & White für europäisch-afrikanische und internationale Zusammenarbeit e.V.«.
Von der Stadtverwaltung, die in der Initiative vertreten ist, ist eine Podiumsdiskussion geplant mit anschließender Workshopreihe zur juristische Problematik der Hetzjagd, der Farid Guendoul zum Opfer fiel.
Gezeigt wird auch die Ausstellung »Opfer rechter Gewalt«. Die Ausstellung porträtiert 136 Menschen, die rechter Gewalt von 1990 und 2005 zum Opfer fielen. Die »Initiative Jahr der Mahnung« bemüht sich darüber hinaus, das Ballett des Staatstheaters Braunschweig nach Guben zu holen. Das Tanztheaterensemble hat die Ereignisse vor zehn Jahren künstlerisch unter dem Titel »Jagdszenen« umgesetzt.
Auch die »Woche des ausländischen Mitbürgers« im September soll im Rahmen des »Jahr der Mahnung« stattfinden.
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