9. November 2011: Am Jahrestag der Reichspogromnacht marschieren etwa 50 Neonazis durch den Potsdamer Stadtteil Waldstadt. Sie sind vermummt und tragen Fackeln. In der Plattenbausiedlung im Süden Potsdams versucht sich die lokale Neonaziszene seit Längerem zu etablieren.
mehr...Angriffsziel Imbiss
Zum Opfer rechter Gewalt werden Menschen oft nur deshalb, weil sie relativ leicht erreichbar sind – die Gewaltexzesse entladen sich, wenn die TäterInnen auf Opfersuche sind. Besonders oft gehen sie auf Imbissbetreiber los.
mehr...Die tödliche Dimension rechter Gewalt
Eine rechte Terrorgruppe zieht jahrelang durch das Land, um Menschen zu töten, denen sie das Lebensrecht abspricht. Aus dem Untergrund heraus, unbemerkt von Polizei und Öffentlichkeit.
mehr...Wittstock/Dosse
Das Parteibüro der Linken wurde zum wiederholten Mal von Rechten
attackiert. Drei bekannte Mitglieder der örtlichen rechten Szene bedrängten im Büro einen Mitarbeiter und grölten rechte Parolen.
Frankfurt (Oder)
Nach einem Punkkonzert wurden zwei Jugendliche von drei Männern als »Zecken« und »dreckige Punks« beschimpft und angegriffen. Eine Person wurde durch Schläge verletzt, die zweite Person verletzte sich beim Fluchtversuch.
Bad Belzig
Nachdem zwei Männer am späten Nachmittag in einem Infocafe Gäste beschimpften und der Räumlichkeiten verwiesen wurden, beleidigten sie vor der Tür einen kamerunischen Flüchtling rassistisch und schlugen ihn mit einer Glasflasche.
Oranienburg
Am Bahnhof wurde alternativer Jugendlicher durch einen Neonazi aus einer siebenköpfigen Gruppe angegriffen. Nach einer verbalen Auseinandersetzung schlug der Neonazi auf den Jugendlichen ein, bis die Polizei ein schritt. Es wurde Anzeige erstattet.
Frankfurt (Oder)
Ein 28-jähriger Mann aus Sierra Leone wurde aus rassistischen Motiven angegriffen und geschlagen. Der Betroffene war erst wenige Tage zuvor attackiert worden.
Frankfurt (Oder)
Zwei Deutsche wurden Opfer einer gefährlichen Körperverletzung, die sich
gegen Links richtete. Es wurden drei Tatverdächtige ermittelt.
Frankfurt (Oder)
Angriff auf ein Alternativprojekt durch eine Gruppe von Neonazis. Die Rechten riefen Parolen, trugen ein Transparent und zündeten Feuerwerkskörper. Die Polizei nahm drei Neonazis in Gewahrsam.
Senftenberg
Zwei türkische Staatsbürger wurden aus rassistischen Motiven Opfer einer
gefährlichen Körperverletzung. Es wurde kein Tatverdächtiger ermittelt.
Fürth: Brandanschlag auf Auto eines Ausstellungsleihnehmers
Seit dem 1. Dezember 2011 wird die Ausstellung »Opfer rechter Gewalt in Deutschland seit 1990« in Nürnberg gezeigt. Am späten Abend des 26. November brannte in Fürth das Auto der Familie, die die Ausstellung in die Frankenmetropole holte. Die Wanderausstellung wird von der Opferperspektive kuratiert und porträtiert die Lebenswege von 156 Menschen, die durch die Gewalt von Neonazis seit 1990 bis Ende 2010 zu Tode kamen.
mehr...Zossen: Führender Neonazi wegen Anstiftung zur Brandstiftung verurteilt
Am 30. November 2011 endete der Prozess gegen Daniel T. mit einem Schuldspruch. Daniel T. wurde zu einer Gesamtstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt wegen Anstiftung zum Brandanschlag auf das »Haus der Demokratie« diverser Propagandadelikte, Volksverhetzung, Sachbeschädigungen und Morddrohungen. Mit der Verurteilung von Daniel T. hat der Staat jetzt reagiert. Es bleibt abzuwarten, ob sich auch die Stadt Zossen bewegt.
mehr...Frankfurt (Oder)
In einem Einkaufszentrum wurde ein 28-jähriger Mann aus Sierra Leone rassistisch beschimpft und geschlagen. Die Polizei nahm gegen den 38-jährigen Angreifer die Ermittlungen auf.
Potsdam
Auf das Auto der Linksjugend [‘solid] wurden in der Nacht zum Dienstag mehrere Stahlkugel geschossen. Einige Fenster und die Karosserie wurden beschädigt. Es entstand ein Totalschaden.
Brandanschlag in Zossen: Lokaler Neonazi wegen Anstiftung vor Gericht
Am 24. November 2011 beginnt um 9 Uhr am Amtsgericht Zossen der Prozess gegen Daniel T. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm…
mehr...Seelow
Beim Einparken auf dem Marktplatz wurde ein Türke von drei Personen rassistisch beschimpft,genötigt und bedroht.Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung.
Brandenburg
Ein afghanischer Staatsbürger wurde aus rassistischen Motiven Opfer
einer Körperverletzung. Es wurde ein Tatverdächtiger ermittelt.
Appell gegen Neonazis: Was jetzt zu tun ist
Am 21. November 2011 veröffentlichte die Berliner Tageszeitung einen Aufruf von Mobilen Beratungsteams und Beratungsprojekten für Opfer rechter Gewalt. Zusammen fordern sie eine Umkehr in der Politik staatlicher Behörden gegen Rechtsradikalismus. Die Opferperspektive gehört zu den Erstunterzeichnern dieses Appells.
mehr...Opferberatungsprojekte fordern Entschuldigung der Bundesregierung
Die Beratungsprojekte für Opfer politisch rechts, rassistisch und antisemitisch motivierter Gewalt in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt fordern die…
mehr...Deutliche Signale sind notwendig
Eine gesellschaftliche Debatte über Rassismus in Deutschland sei überfällig, so der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland. »Worte der Anteilnahme«…
mehr...Potsdam
Ein alternativer Jugendlicher wurde von drei Personen angegriffen und ins Gesicht geschlagen und getreten. Während des Angriffs wurde er mit »Hey du scheiß Zecke« beleidigt.
Hohenleipisch
Drei Asylbewerber wurden in einer Kneipe
von zwei Männern zunächst rassistisch beleidigt und anschließend bedroht. Einer der Männer zeigte mehrfach den Hitlergruß.Als andere Kneipengäste die Polizei alarmierten, flüchteten die Täter.
Schwedt
Ein Deutscher wurde aufgrund seines gesellschaftlichen Status Opfer einer gefährlichen Körperverletzung. Es konnten fünf Tatverdächtige ermittelt werden.
Eisenhüttenstadt
Zwei Männer bepöbelten, bedrohten und bespuckten eine Gruppe von sechs Afrikanern. Dabei wurden rassistische Parolen geäußert. Als die Polizei eintraf flüchteten die Täter.
Senftenberg
Ein Punk und seine Großmutter wurden Vormittags auf dem Weg zum Einkaufen von zwei Rechten beschimpft und angegriffen. Der junge Mann wurde durch Schläge verletzt. Die Angreifer verfolgten die Betroffenen. Die Täter zeigten mehrmals den sog. Hitlergruß. In Folge des Angriffs musste die 70jährige Frau stationär behandelt werden.
Senftenberg
Zwei Rechte, die bereits zuvor mehrere Personen angriffen hatten, beleidigten vor einem Einkaufmarkt zwei afrikanische Studenten. Im Markt schlugen die Angreifer unter fortgesetzten Beleidigungen auf die Betroffenen ein. Die Opfer mussten ambulant behandelt werden. Die Polizei erließ Haftbefehl gegen die Täter.
Dossow
In der Regionalbahn von Wittstock nach Dossow wurde ein 16-Jähriger und
seine Freundin beschimpft und provoziert. Bei der Ankunft in Dossow
stießen die Rechten den Jugendlichen aus dem Zug und versuchten ihn zu
treten und zu schlagen. Ein zufällig anwesender Bekannter konnte die
Angreifer in den Zug zurückdrängen. Der Betroffene erlitt eine Prellung
im Gesicht. Die Rechten waren vorher Naziparolen grölend durch Wittstock
gezogen.
Cottbus
Am frühen Morgen wurden zwei Punks an der Haltestelle Stadthalle von fünf Rechten beleidigt; ein Angreifer schlug ihnen ins Gesicht. PassantInnen vor Ort griffen nicht ein.
Küstriner Vorland
Eine Landtagsabgeordnete der Partei Die Linke und ihr aus Portugal stammender Ehemann erhielten einen anonymen Drohbrief. Die Polizei ermittelte den Absender.